Einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom zufolge sehen sich zwei Drittel der deutschen Unternehmen beim Thema ‚New Work‘ mindestens in einer „Vorreiter“-Rolle. Die Etablierung einer neuen Arbeitskultur wird mehrheitlich als äußerst relevant für die eigene Wettbewerbsfähigkeit eingestuft. Außerdem vertreten viele Unternehmen die Überzeugung, dass KI-Anwendungen die Büroarbeit revolutionieren werden.
„Die Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jahren grundlegend verändert. Wir sehen einen wachsenden Wunsch nach mehr Flexibilität, Selbstbestimmung und Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Darauf müssen die Unternehmen angesichts des Fachkräftemangels reagieren und entsprechende Angebote machen. Dabei geht es nicht nur um die Möglichkeit, auch mobil von zu Hause oder einem anderen Ort aus zu arbeiten, sondern es geht um die gesamte Unternehmenskultur“, sagt Dr. Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer beim Bitkom e.V. in Berlin.
Der Digitalverband befragte zu Beginn dieses Jahres rund 600 Unternehmen zur Bedeutung von ‚New Work‘ für die eigene Wettbewerbsfähigkeit. Die Unternehmen wurden ebenfalls mit der Fragestellung konfrontiert, wie weit fortgeschritten sie sich auf dem Weg zur Etablierung einer neuen Arbeitskultur sehen. Demnach konstatieren 86 Prozent, dass sie ihre Arbeitskultur modernisieren müssen, um für junge Bewerber attraktiv zu sein. Zudem berichten 60 Prozent, dass die Unternehmenskultur verglichen mit dem Gehalt an Bedeutung gewinnt.
Insgesamt schreiben 67 Prozent der Befragten dem Thema ‚New Work‘ eine große Relevanz für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu. Drei Viertel halten Unternehmen ohne ‚New Work‘ für nicht mehr wettbewerbsfähig. Die Mehrheit der Umfrage-Teilnehmer teilt mit, in Sachen ‚New Work‘ gut aufgestellt zu sein. So verorten sich 17 Prozent „an der Spitze“ und 46 Prozent schätzen sich als „Vorreiter“ ein. Rund jedes dritte Unternehmen betrachtet sich hingegen als „Nachzügler“. So fehlt es 15 Prozent an dem entsprechenden Know-how. Weiterhin sagen 17 Prozent, dass sie für „so einen Firlefanz wie New Work“ kein Geld haben.
Zum Einsatz von KI im Büro: „Das große Potenzial von KI für Geschäfts- und Verwaltungs-Prozesse wird erkannt, aber nicht erschlossen. Abwarten, bis die Wettbewerber ihre KI-Projekte längst auf die Strecke gebracht haben, ist keine Strategie. Die Hürden für den Einstieg in KI waren noch nie so niedrig und das Angebot an Unterstützung bei der Einführung noch nie so groß“, betont Daniil Heinze, Bitkom-Experte für Digitale Geschäftsprozesse.
Zwei Drittel der konsultierten Unternehmen glauben, dass Beschäftigte durch den Einsatz von KI bei Routineaufgaben in Geschäfts- und Verwaltungs-Prozessen entlastet werden. Des Weiteren denken 39 Prozent, dass der Fachkräftemangel ohne die KI langfristig nicht zu bewältigen ist. Trotzdem warten 8 von 10 Unternehmen erst einmal ab, welche Erfahrungen andere mit dieser Technologie machen.
Die Nutzung von KI trifft nicht selten auf Verunsicherung. Immerhin stehen die Beschäftigten in 64 Prozent der Unternehmen dem KI-Einsatz aufgrund der Angst vor einem Jobverlust skeptisch gegenüber. Tatsächlich wollen 23 Prozent der Unternehmen durch KI ihre interne Verwaltung verschlanken. Ein Viertel beabsichtigt obendrein, keine IT-Lösungen ohne KI mehr anzuschaffen. Gleichzeitig verfügen aber nur rund 22 Prozent der Organisationen über Mitarbeiter mit den nötigen KI-Kompetenzen.
