Neues Arbeiten

Hohe Erwartung nach Neugestaltung

Ausgabe-Nr.: 4/
2018

„Neues Arbeiten“, „New Work“ oder „Arbeit 4.0“ haben derzeit Hochkonjunktur. Als vor 40 Jahren Prof. Dr. Frithjof Bergmann den Begriff „New Work“ prägte, befand sich die Automatisierung in der Automobil-Industrie mit ihren Robotern im vollen Gange. Heute krempelt die Digitalisierung die Arbeitswelt im Büro um. Die „New Work“ (NW) geht mit einem Kulturwandel in den Unternehmen einher. Die Mehrheit der Beschäftigten betrachtet inzwischen flexible Formen der Gestaltung des Arbeitsplatzes und der Arbeitszeit als eine wesentliche Komponente für die Attraktivität des Arbeitsgebers.

 

Der Globale Workplace Report 2016 des Büromöbel-Herstellers Steelcase bestätigt, dass zufriedene Mitarbeiter mehr Engagement zeigen, neue Ideen entwickeln und engere Kundenbeziehungen aufbauen. Der Report zeigt auch, dass Mitarbeiter, die ihre Arbeitszeit in einen Aufenthalt im Homeoffice einbinden können (31 Prozent), ein überdurchschnittliches Engagement aufweisen.

Die Umgestaltung der Arbeitsbedingungen rückt immer weiter in den Vordergrund der Diskussionen über Berufs- und Arbeitswelt. So ergab eine gemeinsame Umfrage des Telefondienstleisters Sipgate und des Marktforschungsinstituts IDG Research Services vom Juni 2017, dass das Thema ‚Arbeitsplatz‘ mehr im Fokus der Mitarbeiter steht als sogenannte Hype-Themen, wie beispielsweise „Internet of Things“ oder „Industrie 4.0“. 60 Prozent der Frauen favorisieren die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten. Männern dagegen war der standortunabhängige Datenzugriff der wichtigste Aspekt.

Neue Arbeit, auch „New Work“ (NW) genannt, geht mit einem Kulturwandel in den Unternehmen einher. 62 Prozent der Mitarbeiter betrachten laut Sipgate-Studie eine Veränderung als einen wichtigen Bestandteil der NW. Damit sind die Erwartungen nach einer Neugestaltung der Büros und Räume verknüpft. „Open Spaces“ oder interaktive Meeting­räume gewinnen daher immer mehr an Bedeutung. ‚Überfüllte‘ Schreibtische weichen zugunsten übersichtlicher Arbeitsplätze, die nur über die notwendigen technischen Anschlüsse für Laptop, Tablet und Smartphone verfügen. Etwa nach dem Motto: Die Ordnung auf dem Schreibtisch korrespondiert mit der Ordnung im Kopf.

Burn-out-Experten warnen davor, die Grenzen zwischen Beruf und Freizeit allzu sehr verschwimmen zu lassen

Der sogenannte ideale Arbeitsplatz sollte das Verhalten der Mitarbeiter so beeinflussen, dass alle das Beste aus sich herausholen können und die Zufriedenheit der Beschäftigten mit ihren persönlichen Zielsetzungen übereinstimmt. Ganz unterschiedliche Faktoren sind dabei maßgeblich. Etwa Entwicklungsmöglichkeiten, Arbeitsumfeld, Work-Life-Balance, Anerkennung, Atmosphäre, etc. (> Grafik 1).

Gleichwohl mehren sich gegenüber der NW die kritischen Stimmen. So warnen Burn-out-Experten davor, die Grenzen zwischen Beruf und Freizeit allzu sehr verschwimmen zu lassen. Denn Überlastung ist damit unweigerlich vorprogrammiert, wenn Mitarbeiter zwischen den beiden Bereichen keine konsequente Abgrenzung treffen können. Im Übrigen, so die Bedenken, nimmt die NW immer mehr Einfluss auf die Führungskultur.

Als Beispiel wird der Chef genannt, der nicht mehr in seinem eigenen Büro sitzt, sondern am Schreibtisch nebenan, mitten unter den Mitarbeitern. Hier werden klassische Organisationsformen in Unternehmen zugunsten von agilen Strukturen und Arbeitsweisen aufgebrochen. Wenn die Kontrolle abnimmt und das Vertrauen steigt, wirkt sich das meist auch auf die Erwartungshaltung aus.

Kritiker der neuen Arbeitskultur sehen hier ein Dilemma: Einerseits können Mitarbeiter die Basis-Bedingungen ihrer Arbeit mitbestimmen. Andererseits verlangen die neuen Arbeitsplatz- und Arbeitszeit-Modelle zunehmende Kreativität im Job sowie ständige Verfügbarkeit und Vernetzung. Möglich, dass flache Hierarchien eine Lösung dieser Problematik herstellen können.

Ein wesentlicher Aspekt bei der Durchsetzung der neuen Konzepte ist auch, die Grenzen des Realisierbaren und der körperlichen und psychischen Belastbarkeit zu berücksichtigen. Eine permanente Verfügbarkeit führt oft genug zu enormem Stress bei den Mitarbeitern. Arbeitsexperten nennen in diesem Zusammenhang ein entstehendes schlechtes Gewissen, wenn man nicht erreichbar ist. Überdies soll die ständige Bereitschaft, auch außerhalb der Arbeitszeit auf Mails und Anrufe zu reagieren, die Motivation, die Produktivität und Kreativität beeinträchtigen.

Ein weiterer Aspekt ist der Zugang zu allen IT-Ressourcen des Unternehmens. Denn alle modernen Arbeitsplatzkonzepte basieren auf Flexibilität und Mobilität und den dafür notwendigen technischen Voraussetzungen. Das bedeutet, dass die entsprechende IT-Ausstattung gewährleistet sein muss, wobei Laptops, Tablets und Smartphones zum Standard zählen.

Gleichwohl: Der Steelcase Workplace Report legt offen, dass die meisten Unternehmen ihre Mitarbeiter noch mit stationären Geräten ausstatten. 80 Prozent Desktop-PCs und 94 Prozent Festnetz-Telefonen stehen nur 45 Prozent Laptops und 33 Prozent Mobiltelefone gegenüber. Die IT-Sicherheit steht ebenfalls im Fokus derartiger Betrachtungen. Beim Einsatz mobiler Geräte ist die Gefahr des Verlustes immer gegeben. Deshalb müssen die Geräte so abgesichert sein, dass keine relevanten Informationen wie Kundendaten oder Finanzzahlen in die falschen Hände gelangen können. Als sehr einfache Lösung wird die Cloud ins Spiel gebracht.

 

 

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