ITK-Arbeitsmarkt

Rasantes Beschäftigungs-Wachstum

Ausgabe-Nr.: 9/
2023

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) beleuchtet in ihrem aktuellen Report ‚Der Arbeitsmarkt für ITK-Berufe im Kontext der Transformation‘ die neuesten Trends im Markt für IT-Personal. Insgesamt stieg die Zahl der erwerbstätigen ITK-Fachleute in 2022 auf 1,45 Millionen. Dieser Zuwachs geht vor allem auf die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zurück. Die Nachfrage nach IT-Experten bewegt sich derzeit auf einem Höchstniveau. So verzeichnete die BA noch nie so viele IT-Stellenangebote wie im vergangenen Jahr.

„Während der Corona-Pandemie setzte sich das Beschäftigungs-Wachstum ungebremst fort. 2020 und 2021 nahm die ITK-Beschäftigung jeweils um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu, 2022 sogar um 8 Prozent. Dies ist unter anderem auf den Digitalisierungs-Schub durch das vermehrte Home-Office und den Ausbau digitaler Dienstleistungen zurückzuführen“, erläutert die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg.

Die Behörde berichtete kürzlich, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in IT-Berufen erstmals die Millionen-Schwelle überschritt. Von 2013 bis 2022 erhöhte sich die Zahl der ITK-Beschäftigten um fast 380.000 auf nunmehr 1,01 Millionen (-> Grafik 1). Das entspricht einem bemerkenswerten Zuwachs von 60 Prozent (2013: 634.000). Im gleichen Zeitraum erreichte die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung insgesamt ‚lediglich‘ ein Plus von 16 Prozent.

Grafik 1: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte ITK-Fachleute

Rund ein Drittel der ITK-Fachleute arbeitet als Software-Entwickler oder Programmierer (-> Grafik 2). Ein weiteres Drittel ist als Informatiker mit Ausbildung oder Studium tätig. Die übrigen sind beispielsweise als Webadministratoren, Anwenderberater oder Entwickler angestellt.

Grafik 2: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte ITK-Fachleute nach Tätigkeitsschwerpunkten

Die Nachfrage nach IT-Personal befindet sich, gemessen am Bestand der in 2022 gemeldeten Arbeitsstellen, auf einem neuen Höchststand. Mit durchschnittlich 24.000 Jobangeboten verfügte die BA über einen um 27 Prozent höheren IT-Stellenbestand als im Vorjahr. Bereits seit Jahren lassen sich „ausgeprägte Engpässe“ vor allem bei der Besetzung von Stellen in der Software-Entwicklung ausmachen. Weiterhin werden bundesweit insbesondere Spezialisten in der ITK-Systemadministration, in der technischen Informatik oder auch im ITK-Vertrieb gesucht.

Die Tätigkeit in IT-Berufen verlangt in der Regel zumindest einen beruflichen Abschluss, in vielen Fällen auch eine Weiterbildung oder ein Studium. Dabei nimmt der Anteil an Akademikern von Jahr zu Jahr zu und liegt der BA zufolge bei 41 Prozent (2013: 31 Prozent). Insgesamt verbuchte der Studienbereich Informatik in 2021/22 rund 252.000 Studierende. Das waren 3 Prozent mehr als im Jahr zuvor und 59 Prozent mehr als noch 2012.

Der wachsende Personalbedarf in ITK-Berufen wird auch bei der Betrachtung des Ausbildungs-Marktes deutlich. So wurden in 2022 zirka 20.000 Ausbildungs-Verträge neu abgeschlossen. Das waren 3 Prozent mehr als vor der Corona-Pandemie und etwa die Hälfte mehr als vor zehn Jahren. Heute gibt es nahezu keinen Wirtschaftszweig, der noch ohne ITK-Fachleute auskommt. Denn die Informations-Technik hält sowohl in den klassischen Industrien als auch in Handwerks-Unternehmen oder bei öffentlichen Dienstleistern zunehmend Einzug.

Zu den 1,45 Millionen ITK-Erwerbstätigen gehören neben den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auch Selbständige und Beamte sowie geringfügig Beschäftigte. Rund 83.000 ITK-ler agierten 2022 als Selbständige. Die Mehrzahl erbrachte ihre Dienstleistungen ohne eigene Mitarbeiter, zum Beispiel als Freelancer. Außerdem übten laut der BA über 35.000 ITK-ler eine geringfügige Tätigkeit aus. Knapp 21.000 davon nahmen ihren Minijob nebenberuflich neben einer sozialversicherungspflichtigen Hauptbeschäftigung wahr.

„Nach der Jahrtausendwende führte der Zusammenbruch der ‚New Economy‘ zu einer Stagnation der ITK-Beschäftigtenzahl. Ab 2005 gewann sie aber wieder kontinuierlich an Fahrt. Selbst im Krisenjahr 2009 gab es gegenüber dem Vorjahr ein Beschäftigungs-Plus. Im Zehn-Jahresvergleich waren 2011 gut 100.000 oder knapp ein Viertel mehr Informatiker in Deutschland sozialversicherungspflichtig beschäftigt als im Jahr 2001“, verdeutlicht die BA den schon längerfristigen Aufwärts-Trend bei der Nachfrage nach IT-Fachkräften.

Der Hauptteil der ITK-Arbeitsplätze lässt sich hierzulande in den Ballungszentren München, Berlin, Hamburg, Frankfurt und Stuttgart verorten. An diesen Standorten arbeitet ein Viertel der ITK-Beschäftigten Deutschlands. Bezogen auf die jeweilige Gesamt-Beschäftigtenzahl in den Regionen gibt es des Weiteren sehr viele ITK-Fachleute in den Bezirken der Arbeitsagenturen Heidelberg, Bad Homburg, Fürth, Nürnberg, Wiesbaden, Düsseldorf, Köln und Karlsruhe-Rastatt.

Bei den Erwerbstätigen im IT-Bereich handelt es sich statistisch gesehen um eine junge Berufsgruppe. So sind 85 Prozent aller ITK-Beschäftigten jünger als 55 Jahre. Eine weitere interessante Kennzahl: Der Frauen-Anteil in dieser Berufsgruppe lag 2022 lediglich bei 18 Prozent. Zum Vergleich: Über alle Berufe gesehen haben Frauen einen Anteil von 46 Prozent. Die aktuelle Quote der weiblichen ITK-Nachwuchskräfte lässt für die nächsten Jahre nur wenig Veränderung erwarten. In 2021 waren beispielsweise unter den 49.000 Auszubildenden in den Informatik-, Informations- und Kommunikationstechnologie-Berufen nur 9 Prozent Frauen. Bei den 20.000 im letzten Jahr neu abgeschlossenen Ausbildungs-Verträgen belief sich der Frauen-Anteil auf 10 Prozent.

Darüber hinaus besaßen zirka 133.000 ITK-Kräfte in 2022 eine ausländische Staatsangehörigkeit. Der Ausländer-Anteil in diesem Bereich fällt mit 14 Prozent knapp unterdurchschnittlich aus. In den letzten Jahren legte die Beschäftigung ausländischer ITK-ler stark zu. 2013 betrug der Ausländer-Anteil in der Informationstechnik gerade einmal 6 Prozent. Mit einem absoluten Zuwachs von über 90.000 Personen hat sich ihre Zahl seit 2013 mehr als verdreifacht.

Zentrale der Bundesagentur für Arbeit

Zentrale der Bundesagentur für Arbeit: Die Nachfrage nach IT-Personal befindet sich auf einem neuen Höchststand. Mit durchschnittlich 24.000 Jobangeboten verfügte die Nürnberger Behörde über einen um 27 Prozent höheren IT-Stellenbestand als im Vorjahr. (Foto: Bundesagentur für Arbeit)

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