Home-Office/KI-Überwachung

Regulierung erwünscht

Ausgabe-Nr.: 11/
2023

Die Remote-Arbeit findet mittlerweile eine breite Akzeptanz. Der damit einhergehende Vertrauens-Vorschuss der Arbeitgeber für die Beschäftigten gilt aber nicht unbeschränkt. Vielfach kommen bereits technische Lösungen zum Einsatz, um Mitarbeiter im Home-Office zu kontrollieren und zu bewerten. Wie eine Umfrage zeigt, lehnt die Mehrzahl der Arbeitgeber und Arbeitnehmer den unkontrollierten Einsatz von Künstlicher Intelligenz für die Überwachung jedoch ab.

„Mit dem anhaltenden Vormarsch von KI und automatisierten Überwachungs-Tools stehen Unternehmen nun mehr und mehr Plattformen zur Mitarbeiter-Kontrolle zur Verfügung, die theoretisch völlig intransparent agieren können und Persönlichkeits-Rechte vollkommen außer Kraft setzen. Umso wichtiger ist es, dass der Privatsphäre von Arbeitnehmern − besonders im Angesicht neuer Bedrohungen − mehr Aufmerksamkeit zukommt und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. Glücklicherweise zeigt unsere Umfrage, dass ein Großteil der Arbeitgeber und Arbeitnehmer diesen Punkt − speziell in der KI-Frage − ähnlich sieht“, kommentiert Harold Li, Vice President bei ExpressVPN, die Problematik.

Im Rahmen einer Umfrage des Security-Anbieters ‚ExpressVPN‘ nahmen 1.000 Arbeitnehmer und 500 Arbeitgeber aus Deutschland Stellung zu diesem Spannungsfeld. Obwohl die Remote-Arbeit inzwischen ein verbreitetes Modell ist, bringen nur 22 Prozent der Arbeitgeber ihren Angestellten im Home-Office volles Vertrauen entgegen. Eine Tatsache, die den Weg für neue Lösungen zur Überwachung von Arbeitnehmern ebnet. Dazu zählen auch auf Künstlicher Intelligenz beruhende Tools. Um diesem umfassenden Monitoring und einer Diskriminierung von Mitarbeitern entgegenzuwirken, kündigte die deutsche Bundesregierung im Mai 2023 ein neues ‚Beschäftigten-Datenschutzgesetz‘ an. Es soll auch die KI-basierte Überwachung reglementieren.

Insgesamt 37 Prozent der befragten Arbeitnehmer gehen davon aus, dass ihr Arbeitgeber ihre Produktivität und ihre Online-Aktivitäten im Home-Office bereits mit herkömmlichen Monitoring- und Tracking-Tools überwacht. 10 Prozent davon wissen es mit Sicherheit. Auf der anderen Seite glaubt fast die Hälfte der Arbeitnehmer nicht, dass dies der Fall ist. Tatsächlich aber geben 76 Prozent der Arbeitgeber an, zumindest teilweise technische Lösungen für Kontrolle und Bewertung zu nutzen. 40 Prozent tun dies immer und für alle Beschäftigten.

Generell sehen 38 Prozent der Arbeitgeber eher die Vorteile der Künstlichen Intelligenz für Unternehmen. Ein weiteres Drittel aber findet, dass die Technologie abhängig vom Einsatz-Szenario bewertet werden muss. Zum Beispiel würden 79 Prozent der Arbeitgeber Künstliche Intelligenz für das Recruiting verwenden. Konkrete Bedenken in puncto Datenschutz hegen 8 Prozent.

Teilweise ablehnende Reaktionen verzeichnet die Befragung auch aufseiten der Arbeitnehmer. So empfinden 32 Prozent der Beschäftigten eine automatisierte Überwachung durch KI-gestützte Tools als beängstigend. Für 20 Prozent ist KI undurchsichtig und nicht kontrollierbar. Auf sie wirkt der Gedanke eines derartigen Monitorings verstörend. Ein Fünftel der konsultierten Mitarbeiter äußert jedoch Verständnis für Tracking und Monitoring im Kontext neuer Arbeitsmodelle.

Trotz einer grundsätzlich positiven Einstellung zur Künstlichen Intelligenz und zum Monitoring bei den Arbeitgebern stehen beide Gruppen einer unkontrollierten KI-gestützten Überwachung kritisch gegenüber. So befürworten 74 Prozent der Arbeitgeber und 64 Prozent der Arbeitnehmer das geplante ‚Beschäftigten-Datenschutzgesetz‘ der deutschen Bundesregierung und die damit einhergehende Einschränkung eines KI-basierten, konstanten Monitorings. 25 Prozent der Arbeitgeber betrachten KI und Datenschutz als unvereinbar.

Dennoch stimmt immerhin ein Fünftel der Arbeitgeber dem neuen Gesetz nicht zu. 18 Prozent argumentieren mit dem Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit. Auf die Notwendigkeit moderner Technologien für unternehmerischen Erfolg verweisen 12 Prozent. Zudem denken 7 Prozent, dass die Regierung das Potenzial von KI nicht beschneiden sollte.

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