Gehälter/Arbeitsmarkt

„Im Dornröschenschlaf“

Ausgabe-Nr.: 2/
2024

Die Arbeitgeber-Vergleichsplattform ‚kununu‘ wertete mehr als 835.000 aktuelle Gehalts-Daten aus. Demnach stieg das bundesweite Durchschnitts-Gehalt in 2023 zwar leicht an, konnte die Inflationsrate aber nicht ausgleichen. Die Plattform attestiert deutschen Arbeitgebern eine stark verbesserungswürdige Transparenz bei Gehältern.

„Unsere Zahlen sollen einen Beitrag dazu leisten, dass in Deutschland endlich ein großer Schritt in Richtung fairer Bezahlung gemacht wird. Denn in Sachen Gehalts-Transparenz verharrt der deutsche Arbeitsmarkt leider immer noch im Dornröschenschlaf. Der kununu Gehaltscheck 2024 ist der bislang größte Jahresrückblick in Sachen Gehalt und soll das Tabu um das Thema aufbrechen und zeigen, was die wichtigsten gehaltlichen Einflussfaktoren sind“, erklärt kununu-CEO Nina Zimmermann. Bei der Vergleichs­plattform handelt es sich um ein Tochter-Unternehmen der New Work SE mit Sitz in Hamburg.

Der Auswertung zufolge beträgt der Anstieg des bundesdeutschen Einkommens im Jahresvergleich 2022 zu 2023 rund 1,8 Prozent. Im Durchschnitt standen im letzten Jahr 49.214 Euro auf deutschen Gehalts-Abrechnungen (2022: 48.538 Euro). Von den 835.000 untersuchten Gehalts-Angaben stammen über 625.000 aus 2023.

Grafik 1: In diesen Bundesländern gibt es die höchsten Gehälter

Am besten wird gegenwärtig in Hessen (53.952 Euro), Hamburg (51.746 Euro), Bayern (51.519 Euro) und Baden-Württemberg (51.448 Euro) bezahlt (-> Grafik 1). Am wenigsten erhalten Arbeitnehmer in Sachsen-Anhalt (41.020 Euro) und Mecklenburg-Vorpommern (39.630 Euro). Bei den Städten nehmen München (58.164 Euro), Frankfurt (57.163 Euro), Stuttgart (56.756 Euro) und Düsseldorf (53.396 Euro) die vorderen Plätze ein (-> Grafik 2).

Grafik 2: Das verdient Deutschland

Der Verdienst hält derzeit nicht Schritt mit der Teuerungsrate im Land, die für 2023 mit ungefähr 6 Prozent beziffert wird. Auch das kann ein Grund dafür sein, dass die Gehalts-Zufriedenheit in keiner der zwanzig größten deutschen Städte einen Wert von 60 Prozent überschreitet. Am höchsten ist diese in Bielefeld (58,6 Prozent), gefolgt von Stuttgart (56,9 Prozent) und Hannover (56,5 Prozent). Besonders niedrige Werte erreichen hingegen Bremen (49,6 Prozent) und Bochum (49,2 Prozent).

Die größte Kluft im Gehalts-Vergleich liegt zwischen Beschäftigten mit und ohne Personal-Verantwortung. Menschen in Führungs-Positionen bekommen im Schnitt 59.448 Euro und damit 29 Prozent mehr als ihre Kollegen ohne Weisungs-Befugnis (46.260 Euro). Zudem verdienen Frauen (44.425 Euro) allgemein 17,6 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen (52.254 Euro). Der Anteil der weiblichen Beschäftigten mit Personal-Verantwortung beläuft sich gerade einmal auf 28,8 Prozent.

Im Branchen-Ranking positionieren sich Arbeitgeber aus dem Banken-Segment (60.796 Euro), der Versicherungs-Branche (59.727 Euro) sowie aus dem IT-Umfeld (58.337 Euro) an der Spitze der Lohntabelle. So dürfen zum Beispiel Software-Entwickler ein jährliches Salär von durchschnittlich 58.176 Euro erwarten. Je nach Berufserfahrung bewegt sich dieses zwischen 49.000 Euro (0 bis 3 Jahre) und 70.000 Euro (über 10 Jahre). Ein weiteres Beispiel: Bei Vertriebsmitarbeitern liegt die Spanne zwischen 42.000 Euro (0 bis 3 Jahre) und 58.000 Euro (über 10 Jahre).

Bei den Berufs-Einsteigern sieht die Einkommens-Verteilung nach Branchen etwas anders aus. Hier wird am meisten in den Bereichen Beratung/Consulting (45.146 Euro), Energie (44.186 Euro) sowie Forschung/Entwicklung (43.632 Euro) gezahlt.

kununu-CEO Nina Zimmermann

kununu-CEO Nina Zimmermann: „In Sachen Gehalts-Transparenz verharrt der deutsche Arbeitsmarkt leider immer noch im Dornröschenschlaf.“ (Foto: kununu)

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