Fachkräfte-/Personalmangel

Diverse Strategien

Ausgabe-Nr.: 4/
2024

Der zunehmende Personalmangel erfordert neue betriebliche Initiativen. So offerieren Unternehmen inzwischen verschiedenste Benefits, um Mitarbeiter zu gewinnen und zu binden. Die ITK-Branche indes steht vor der Aufgabe, zur Schließung ihrer ausgeprägten Vakanzen vermehrt um weibliche Beschäftigte zu werben. Zu diesen Ergebnissen gelangen zwei aktuelle Umfragen des Digitalverbands Bitkom.

„Unternehmen müssen sich richtig anstrengen, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden und zu halten. Dabei geht es längst nicht mehr allein um Gehalt und Arbeitszeiten, sondern um die Arbeitskultur und echte Wertschätzung“, erklärt Dr. Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer beim Bitkom e.V. in Berlin.

In Zeiten des Fachkräftemangels setzen Unternehmen verstärkt auf ergänzende Leistungen, um ihre Attraktivität für Mitarbeiter und potenzielle Bewerber zu steigern. Das zeigt eine repräsentative Befragung von über 600 Unternehmen im Auftrag des Digitalverbands. Demnach bieten mehr als zwei Drittel ihren Beschäftigten Job-Tickets oder auch Job-Fahrräder als Extras an (-> Grafik 5). 61 Prozent stellen zudem die neuesten Geräte-Generationen von Computern, Smartphones oder Tablets zur Verfügung. Obendrein gestattet die Hälfte der Arbeitgeber ausdrücklich die private Nutzung der Devices.

Grafik 5: Was Unternehmen den Beschäftigten bieten

Ebenso viele Unternehmen ge­währen den Mitarbeitern Weiterbildungen und ermöglichen mobiles Arbeiten wie etwa im Home-Office. Allerdings erlauben nur 5 Prozent Remote-Work aus dem Ausland. Auf Vertrauensarbeitszeit hingegen setzen 46 Prozent. Annähernd ein Drittel will agile Arbeitsmethoden wie beispielsweise Design-Thinking unterstützen. Mit Zusatzleistungen zur Altersvorsorge führen 30 Prozent der Befragten die soziale Absicherung als Argument ins Feld.

Des Weiteren zählen auch Team-Events zur Stärkung des Gemeinschafts-Gefühls sowie eine kostenlose oder stark subventionierte Verpflegung zu den genannten betrieblichen Annehmlichkeiten. Angebote für Sport und Gesundheit halten 17 Prozent der konsultierten Unternehmen bereit. Eine bessere Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben fördert ein Fünftel mit Job-Sharing-Modellen. Gut jede zehnte Organisation ermöglicht sogar berufliche Auszeiten wie Sabbaticals. Ähnlich hoch ist der Anteil derer, die mit einer Unterstützung bei der Kinder-Betreuung aufwarten.

Aber auch die traditionellen Benefits haben noch nicht ausgedient. So bieten 15 Prozent überdurchschnittliche Gehälter an, während 13 Prozent einmalige Bonus-Zahlungen beim Stellen-Antritt leisten. Mit einem Dienstwagen für einen Teil der Belegschaft wollen immerhin noch 11 Prozent der Umfrage-Teilnehmer überzeugen und sich von den Wettbewerbern unterscheiden.

Im Rahmen einer weiteren Bitkom-Studie wurden hierzulande Führungskräfte von rund 500 ITK-Unternehmen zur Rolle weiblicher Fachkräfte in IT-Berufen befragt. Der Umfrage zufolge sind zwei Drittel mittlerweile davon überzeugt, dass die Fachkräfte­lücke ohne Frauen nicht zu schließen ist und Mitarbeiterinnen als unverzichtbar für die Zukunft der Branche sind. Konkret sagen rund drei Viertel der Arbeitgeber, dass die ITK-Branche das Potenzial von Frauen unterschätzt.

Gleichwohl setzen 43 Prozent der Umfrage-Teilnehmer bei Männern noch immer eine höhere Eignung für ITK-Berufe voraus. Diese Annahme ist besonders in kleineren Betrieben verbreitet. Denn unter den konsultierten Unternehmen mit 10 bis 49 Beschäftigten trifft sie bei 46 Prozent auf Zustimmung. In Organisationen mit 50 bis 499 Mitarbeitern sind es 34 Prozent und in größeren immerhin noch 12 Prozent. Während die Hälfte der befragten Männer diese Auffassung vertritt, wird sie nur von 14 Prozent der Frauen geteilt.

„Wer weiter dem Irrglauben anhängt, Frauen seien für IT-Berufe per se weniger geeignet als Männer, darf sich über Fachkräftemangel nicht wundern. Wir müssen mit solchen veralteten und schlichtweg unzutreffenden Rollenklischees aufräumen. Dazu braucht es eine aufgeklärte Führungskultur, öffentliche Vorbilder und eine klischeefreie Berufsorientierung in Schulen und Jobcentern“, fordert Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst.

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