Arbeitsmarkt/Mitarbeiter-Zufriedenheit

„Nicht alarmierend“

Ausgabe-Nr.: 12/
2023

Die Bereitschaft zum Wechsel der Stelle ist unter den Arbeitnehmern hierzulande derzeit nicht besonders ausgeprägt. Denn die überwiegende Mehrheit der abhängig Beschäftigten in der Privatwirtschaft zeigt sich mit dem vorhandenen Job zufrieden. Markant erweist sich aber der Anteil derjenigen, die auch ohne aktive Bewerbung einer Veränderung nicht abgeneigt sind. Dies sind die wesentlichen Erkenntnisse einer aktuellen Arbeitsmarkt-Studie.

„Der Stand bei der Mitarbeiter-Zufriedenheit ist aktuell nicht alarmierend, aber über die Hälfte hält die Augen nach alternativen Angeboten offen. Hier entstehen Bindungsrisiken, auf die Arbeitgeber frühzeitig reagieren sollten“, resümiert Dr. Jürgen Kaschube, wissenschaftlicher Berater bei der Cubia AG in Konstanz, die Ergebnisse der Erhebung.

Für die Studie zum Thema ‚Mitarbeiter-Zufriedenheit und Jobwechsel‘ befragte die Unternehmens-Beratung 1.338 Arbeitnehmer in Voll- und Teilzeit-Beschäftigung. Darunter waren auch 300 Mitarbeiter aus dem Öffentlichen Dienst. Demnach suchen derzeit nur 8 Prozent der Mitarbeiter in der Privatwirtschaft aktiv nach einem neuen Job. 39 Prozent hingegen interessieren sich aktuell nicht für Angebote anderer Arbeitgeber. Zu den Passiv-Suchenden jedoch sind immerhin 53 Prozent zu rechnen. Sie sind für Jobangebote offen, ohne sich konkret zu bewerben. Im Hinblick auf die Fluktuation geht von ihnen folglich ein „Risiko“ für Arbeitgeber aus. Das ist vor dem Hintergrund zu betrachten, dass es annähernd die Hälfte als „leicht“ empfindet, im eigenen Berufsfeld eine neue Stelle zu erhalten. Bei Akademikern ist diese Einschätzung etwas verbreiteter als bei Menschen mit einfachem Schulabschluss.

Die Toleranz gegenüber negativen Situationen beim eigenen Arbeitgeber nahm bei über einem Drittel der Befragten aus privaten Unternehmen in den vergangenen drei Jahren ab. Für eine allgemeine Resignation aber liefern die Daten insgesamt keine Anhaltspunkte. Denn „vollkommen“, „weitgehend“ oder zumindest „eher zufrieden“ sind immerhin 74 Prozent der Beschäftigten im privatwirtschaftlichen Arbeitsverhältnis. Als unzufrieden bezeichnen sich dagegen nur 13 Prozent.

Einverstanden erklären sich die Arbeitnehmer vor allem mit dem Image ihres Unternehmens (75 Prozent), mit der Führungskraft (71 Prozent) und dem Sinn der Arbeit (80 Prozent). Die drei Arbeitgeber-Faktoren mit dem höchsten Anteil der Unzufriedenen sind in der Privatwirtschaft die Benefits (27 Prozent) und Karriereaussichten (26 Prozent) sowie die Höhe des Gehalts (17 Prozent). Bei der Gewichtung wird zudem eine Geschlechts-spezifische Diskrepanz deutlich. So bekunden 34 Prozent der Frauen ihre Unzufriedenheit im Hinblick auf die Benefits. Diese Auffassung teilen aber nur 22 Prozent der Männer. Den Analysten zufolge könnte das ein indirekter Hinweis auf eine schlechtere Work-Life-Balance von Frauen sein. Auch mit dem Gehalt sind mehr Frauen (20 Prozent) als Männer (15 Prozent) unzufrieden. Gleiches gilt für die Karriere-Aussichten (28 versus 24 Prozent).

Dennoch deutet die Grundhaltung der Arbeitnehmer in Privat-Unternehmen auf eine gewisse Beständigkeit hin. Fast ein Drittel setzt in puncto Dauer auf eine ‚lebenslange Beschäftigung‘. 62 Prozent votieren für ein eher langfristiges Verhältnis, gehen aber von mehreren Wechseln im Lauf ihres Erwerbslebens aus. Die Vorstellung eines ständigen Wechsels begleitet den Berufsweg von nur 6 Prozent.

Zur Kündigung schreiten Mitarbeiter vor allem dann, wenn ein attraktiveres Angebot vorliegt. 45 Prozent der Befragten aus der Privatwirtschaft haben ihr Arbeitsverhältnis schon einmal aus diesem Grund beendet. Annähernd so häufig genannt wird das negative Verhalten der eigenen Führungskraft sowie die Höhe des Gehalts. Mit einem Mangel an Sinn werden Kündigungen hingegen nur selten begründet.

Dr. Jürgen Kaschube, wissenschaftlicher Berater bei Cubia

Dr. Jürgen Kaschube, wissenschaftlicher Berater bei Cubia: „Der Stand bei der Mitarbeiter-Zufriedenheit ist aktuell nicht alarmierend, aber über die Hälfte hält die Augen nach alternativen Angeboten offen.“ (Foto: Cubia)

Newsletteranmeldung Stellen@Markt
Newsletteranmeldung Stellen@Markt

Werden Sie Empfänger unseres regelmäßigen Newsletters und erhalten die aktuellsten Informationen.

Sie haben sich erfolgreich eingetragen!

Newsletteranmeldung IT-/MFP-/Drucker@Markt
Newsletteranmeldung IT-/MFP-/Drucker@Markt

Werden Sie Empfänger unseres regelmäßigen Newsletters und erhalten die aktuellsten Informationen.

Sie haben sich erfolgreich eingetragen!

Newsletteranmeldung Büromöbel@Markt
Newsletteranmeldung Büromöbel@Markt

Werden Sie Empfänger unseres regelmäßigen Newsletters und erhalten die aktuellsten Informationen.

Sie haben sich erfolgreich eingetragen!