Arbeitsmarkt

Ranking der Vakanzen

Ausgabe-Nr.: 8/
2023

Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland befindet sich auf einem Rekordniveau und die Nachfrage nach Personal ist weiterhin ungebrochen. Gesucht werden Fach- wie auch ungelernte Kräfte gleichermaßen. Zu den zehn gefragtesten Tätigkeits-Profilen in Stellen-Angeboten gehören unter anderem IT-Berufe und vertriebliche Positionen. Diese Resultate gehen aus dem aktuellen ‚Dekra Arbeitsmarktreport 2023‘ hervor.

„Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel und Beschäftigte wie Arbeitgeber brauchen neue Kompetenzen. Allen voran Lernkompetenz und die Bereitschaft, sich weiterzuentwickeln. Wenn Unternehmen nicht genügend Personal finden, müssen sie umdenken und beispielsweise davon abweichen, ausschließlich in Vollausbildungen zu denken. Ein Gebot der Stunde lautet, Mitarbeitende gezielt ihren individuellen Erfahrungen und Fähigkeiten gemäß einzusetzen und bei Bedarf Schritt für Schritt weiterzuentwickeln“, folgert Katrin Haupt, Geschäftsführerin der Dekra Akademie GmbH in Stuttgart, aus den Ergebnissen der Studie.

Der ‚Dekra Arbeitsmarktreport 2023‘ untersucht, in welchen Berufen und Tätigkeits-Feldern Arbeitgeber besonders viel neues Personal benötigen. Die aktuelle Analyse basiert auf 13.183 Stellen-Angeboten aus 28 Tätigkeits-Bereichen. Sie belegt, dass sowohl für gelerntes als auch ungelerntes Personal ein ausgeprägter Bedarf besteht. Unter den zehn gefragtesten Tätigkeits-Profilen sind immerhin vier, die keine spezifische Qualifikation erfordern. Dazu zählen zum Beispiel Beschäftigungen im Lager und in der Produktion.

Grafik 1: Top 10 Tätigkeitsbereiche

Wie im Vorjahr bestehen auch in 2023 die größten Vakanzen im Umfeld von ‚Gesundheit und Pflege‘, in der ‚Sachbearbeitung‘ sowie im Bereich ‚Lager und Logistik‘ (-> Grafik 1). Es folgt die ‚Gesundheits-, Sozial- und Rechtsberatung‘ an vierter Position. Die ‚IT-Berufe‘ verloren erneut Anteile an der Gesamt-Stichprobe und liegen nun mit 6,6 Prozent auf dem 5. Rang der Tätigkeits-Bereiche. In 2022 machten sie noch 8 Prozent aus. Während der Pandemie 2021 galt sogar jede zehnte Ausschreibung einer IT-Fachkraft. Beim Blick auf konkrete berufliche Qualifikationen erweist sich, dass in diesem Bereich vor allem Software-Entwickler und Programmierer aus einem großen Angebot offener Stellen wählen können. Sie rangieren schon das dritte Jahr in Folge auf Platz 5 (-> Grafik 2).

Grafik 2: Top 10 Berufe

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) meldete kürzlich, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in IT-Berufen erstmals die Millionen-Schwelle überschritt. Seit 2013 wuchs diese Zahl um rund 380.000 Beschäftigte. Das entspricht einem Zuwachs von 60 Prozent. Im gleichen Zeitraum erreichte die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung insgesamt ‚lediglich‘ ein Plus von 16 Prozent.

Die Tätigkeit in IT-Berufen verlangt in der Regel zumindest einen beruflichen Abschluss, in vielen Fällen auch eine Weiterbildung oder ein Studium. Dabei steigt der Anteil der Akademiker von Jahr zu Jahr an und liegt der BA zufolge bei 41 Prozent. Rund ein Drittel der Beschäftigten arbeitet als Software-Entwickler oder Programmierer. Ein weiteres Drittel ist als Informatiker mit Ausbildung oder sogar Studium tätig. Die übrigen sind etwa als Webadministratoren, Anwenderberater oder Entwickler angestellt. In 2022 waren bei der BA im Durchschnitt rund 24.000 offene Jobangebote für IT-Kräfte gemeldet. Das bedeutet einen neuen Höchstwert.

Fast gleichauf mit der IT befinden sich die Ingenieur-Berufe im Dekra-Ranking. Hier jedoch verlief die Entwicklung genau umgekehrt. Ihr Anteil an den untersuchten Stellen-Angeboten beträgt 6,5 Prozent (2022: 5,6 Prozent). Nach Angaben der Arbeitsmarkt-Experten geht der aktuelle Anstieg insbesondere auf eine wachsende Nachfrage in den Fachbereichen Elektrotechnik, Architektur und Bauingenieurwesen sowie Maschinen- und Fahrzeugbau zurück. Ähnlich wie Software-Entwickler gelangen Elektro-Ingenieure in vielen Branchen zum Einsatz. Sie sind zum ersten Mal seit 2017 wieder unter den Top-Ten-Berufen vertreten.

Ein erheblicher Rückgang von etwa einem Drittel auf 6,4 Prozent ist bei den Ausschreibungen für Stellen in ‚Verkaufsberatung und Vertrieb‘ zu beobachten (in 2022 noch 9,5 Prozent). Seit Beginn der Erhebung hatte dieser Bereich stets den höchsten oder zweithöchsten Anteil an der Stichprobe. Das war vor allem bedingt durch die hohe Zahl der Vertriebs-Positionen. Nun wurde er von der ersten auf die siebte Stelle verwiesen. Damit sind Vertriebler erstmals aus der Liste der Top-Ten-Berufe verschwunden. Kundenberater und -betreuer, die bislang immer dort vertreten waren, liegen in der Rangfolge konkreter Berufsbilder derzeit auf dem 11. Platz. Den Studien-Autoren zufolge lässt sich dies auf die gedämpfte wirtschaftliche Stimmung zurückführen, die Unternehmen eine gewisse Zurückhaltung in ihren Einstellungs-Plänen für den Vertrieb auferlegt. Ohnehin ist dieser Bereich mit der verstärkten Hinwendung zu Online-Kanälen grundlegenden Veränderungen unterworfen.

Dekra-Geschäftsführerin Katrin Haupt

Dekra-Geschäftsführerin Katrin Haupt: „Wenn Unternehmen nicht genügend Personal finden, müssen sie umdenken und beispielsweise davon abweichen, ausschließlich in Vollausbildungen zu denken.“ (Foto: Dekra)

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