Telekommunikations-Markt

Deutschland entgegen globalem Trend positiv

Ausgabe-Nr.: 8/
2019

Größere Displays, bessere Netze und steigender mobiler Datenverkehr kennzeichnen die Nachfrage in der Telekommunikation. In diesem Jahr wird der Markt für Smartphones, Apps, Telekommunikations-Dienste und Mobilfunknetze in Deutschland um drei Prozent auf 34,3 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr wachsen.

 

„Das Smartphone ist ein mobiler Begleiter in allen Lebenslagen. Das Ökosystem aus Geräten, Apps, Diensten und Netzinfrastruktur steht für stabiles Wachstum – und für Innovation. Der deutsche Markt entwickelt sich entgegen dem globalen Trend positiv. Während der Smartphone-Absatz auf dem Weltmarkt zuletzt zurückging, bleibt die Nachfrage in Deutschland stabil und speziell das Interesse an hochpreisigen Phablets nimmt weiter zu“, sagt Dr. Hannes Ametsreiter, Präsidiumsmitglied des Bitkom e.V. in Berlin. Der Verband gab die oben genannte Prognose über das voraussichtliche Wachstum des deutschen Marktes ab (-> Grafik 1).

Der größte Umsatzanteil entfällt auf Daten- und Sprachdienste mit 20,3 Milliarden Euro (+3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). In die Netz-Infrastruktur für mobile Kommunikation fließen wie im Vorjahr 2,0 Milliarden Euro, wobei Kosten für Frequenzen und Gebäude nicht eingerechnet sind. Der App-Markt beläuft sich auf 1,6 Milliarden Euro und wächst am kräftigsten (+5 Prozent).

2019 werden nach Bitkom-Prognose mit Smartphones 10,4 Milliarden Euro (+2,4 Prozent) umgesetzt und 22,9 Millionen Geräte (+0,5 Prozent) verkauft, darunter mehrheitlich Phablets, also große Smartphones mit einer Displaygröße von 5,5 Zoll oder mehr. Der Durchschnittspreis pro Gerät steigt von 444 Euro (2018) auf 453 Euro (2019). 2018 wurden erstmals mehr Phablets als sonstige Smartphones abgesetzt. „Ob Einsteiger-Gerät oder Flaggschiff-Modell: Der Trend geht zu großflächigen und nahezu randlosen Displays. Die starke Nachfrage nach hochpreisigen Geräten mit Highend-Kameras treibt Umsätze und Durchschnittspreise“, sagt Ametsreiter.

81 Prozent der Menschen ab 14 Jahren respektive 57 Millionen Bundesbürger nutzen ein Smartphone. Potenzial für Wachstum wird bestenfalls nur noch bei älteren Menschen gesehen, für die es noch nicht selbstverständlich ist, ein Smartphone zu nutzen.

Mit der verstärkten Vernetzung von Alltagsgeräten wächst auch die zentrale Rolle des Smartphones als Steuerungszentrale für das Internet of Things (IoT). Vier von zehn haben ihr Smartphone schon einmal mit einem Wearable wie Smartwatch oder Fitnessarmband und jeder Fünfte mit dem Smart-TV verbunden. Auch bei Audio-Geräten (19 Prozent), Haushaltsgeräten (18 Prozent) und Virtual-Reality-Brillen (6 Prozent) gibt es einen Trend zu mehr Vernetzung.

Das Geschäft wird vom Nutzungszyklus stimuliert. 52 Prozent der Anwender kaufen sich immer das neueste Smartphone-Modell. 61 Prozent der Smartphone-Besitzer arbeiten mit einem Gerät, das maximal ein Jahr alt ist. Bei den Top-3-Kriterien für den nächsten Smartphone-Kauf stehen bei den Verbrauchern Akkueigenschaften und Leistungsdaten ganz oben auf der Wunschliste.

Vor allem der Markt für mobile Daten verspricht auch in Zukunft großes Wachstumspotenzial. Für 2019 prognostiziert der Bitkom, dass in Deutschland das Datenvolumen auf 2,95 Milliarden Gigabyte zulegt. 2018 nahmen Mobilfunkdaten um 51 Prozent von 1,39 auf 2,10 Milliarden Gigabyte zu. Der Bedarf an mehr Datenvolumen ist bei den Nutzern des mobilen Internets groß.

52 Prozent geben an, dass das monatliche Inklusivvolumen nicht ausreicht. Tarife mit mehr Inklusivvolumen sind unterm Strich oft günstiger, als im laufenden Abrechnungsmonat zusätzliche Kapazität hinzuzubuchen, stellt der Bitkom fest. Große Akzeptanz gibt es für Tarife, bei denen bestimmte Dienste wie Musik- und Video-Streaming oder Social Media nicht auf das Inklusivvolumen angerechnet werden. „Die Nachfrage nach mobilen Daten wächst weiter. Streaming-Angebote und Social-Media-Dienste lassen den Datenverkehr rasant ansteigen.“ (Ametsreiter)

Zum neuen Mobilfunkstandard 5G: Mit ihm verbinden Smartphone-Nutzer hohe Erwartungen. 76 Prozent versprechen sich ein besseres Netz ohne Funklöcher. Jeweils zwei von drei erwarten höhere Geschwindigkeiten (65 Prozent) und weniger Netzausfälle (63 Prozent). Indes: Die Zahlungsbereitschaft für das erwartete Leistungsplus ist gering. 25 Prozent der Smartphone-Nutzer würden für 5G pro Monat weniger als zehn Euro zusätzlich zahlen, 31 Prozent zehn bis weniger als 20 Euro und nur 2 Prozent 20 bis weniger als 30 Euro. Mit 39 Prozent ist die größte Gruppe nicht bereit, für 5G mehr zu bezahlen. – Für den Aufbau der 5G-Netze werden die Netzbetreiber in Deutschland einen hohen zweistelligen Milliardenbetrag investieren müssen.

 

 

Bitkom-Präsidiumsmitglied Dr. Hannes Ametsreiter: „Das Ökosystem aus Geräten, Apps, Diensten und Netzinfrastruktur steht für stabiles Wachstum – und für Innovation. Der deutsche Markt entwickelt sich entgegen dem globalen Trend positiv.“

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