ITK-Konjunktur

Rekord-Wachstum

Ausgabe-Nr.: 7/
2018

Die Digitalisierung ist der Transmissionsriemen für den Beschäftigungsschub in der IT- und Telekommunikationsbranche (ITK). Im letzten Jahr entstand mit 45.000 zusätzlichen Jobs der historisch stärkste Zuwachs innerhalb eines Jahres. Der Digitalverband Bitkom in Berlin, der in der letzten Woche die Daten bekannt gab, rechnet für dieses Jahr mit einer Fortsetzung dieser hervorragenden Entwicklung und prognostiziert ein Arbeitsplatz-Plus von 42.000 Stellen. Somit werden zum Jahresende 1.134.000 Mitarbeiter im ITK-Sektor beschäftigt sein. Das entspricht einem Zuwachs von 3,8 Prozent im Vergleich zu 2017. Die Kehrseite der Medaille: Der Markt für qualifizierte Arbeitskräfte ist völlig leer gefegt und limitiert die ausgezeichneten Wachstumsmöglichkeiten. – Der Kampf um qualifiziertes Personal entscheidet über die Zukunft der Anbieter.

 

In den vergangenen fünf Jahren sind in der Bitkom-Branche 150.000 zusätzliche Arbeitsplätze entstanden. Gleichzeitig sind laut einer Bitkom-Studie in Deutschland 55.000 Stellen für IT-Spezialisten unbesetzt. „Der Stellenzuwachs könnte höher ausfallen, wenn mehr Fachkräfte zur Verfügung stehen würden“, kommentierte Bitkom-Präsident Achim Berg die neuesten Arbeitsmarktzahlen. Dieses Dilemma besteht nun schon seit vielen Jahren. Die enormen Wachstums-Möglichkeiten der ITK-Branche werden durch den Engpass an qualifizierten und spezialisierten Arbeitskräften limitiert.

Eine Änderung dieser Lage ist nach wie vor nicht in Sicht. Auch wenn Berg einmal mehr darauf hinweist, dass mit einer Weiterentwicklung des Bildungssystems in Zukunft genügend IT-Experten zur Verfügung stehen könnten und insbesondere die Rolle von Frauen in der IT gestärkt werden sollte. Zudem sollte man die Zuwanderung ausländischer Spezialisten in den Arbeitsmarkt erleichtern. Diese Forderungen werden immer wieder gebetsmühlenartig vorgetragen. Signifikante Änderungen wurden bisher nicht durchgesetzt.

Der Markt für Big Data und das Internet der Dinge (IoT) bietet hohes Wachstumspotenzial

Gleichwohl legen die Umsätze weiter zu. Für 2018 erwartet Bitkom ein Plus von 1,7 Prozent auf 164,0 Milliarden Euro (in 2017: + 2,2 Prozent auf 161,3 Milliarden Euro). In der Informationstechnik sollen die Erlöse in diesem Jahr um 3,1 Prozent auf 88,8 Milliarden Euro am stärksten nach oben klettern. Mit Abstand das größte Wachstum verzeichnet das Software-Segment, das sich um 6,3 Prozent auf 24,4 Milliarden Euro verbessert.

Die IT-Dienstleistungen mit dem Projektgeschäft und der IT-Beratung wachsen weiter überdurchschnittlich stark und erreichen ein Plus von 2,6 Prozent auf 40,0 Milliarden Euro. „Die anhaltend hohe Nachfrage nach Software und IT-Services zeigt, dass die Digitalisierung alle Wirtschaftsbereiche erreicht hat. Die Auftragsbücher von Software-Anbietern und IT-Dienstleistern sind voll“, erklärt der Verbandspräsident Berg.

Während sich Cloud Computing inzwischen in der Mehrheit der Unternehmen als Basis für weitere Digitalisierungsschritte etabliert, gibt es auf dem Markt für Big Data und das Internet der Dinge (IoT) noch hohes Wachstumspotenzial. „Unternehmen und öffentliche Verwaltung müssen hier gezielt investieren“, fordert Berg.

Hingegen ist das Segment IT-Hardware im Grunde genommen gesättigt. Es verzeichnet ein leichtes Plus von 0,9 Prozent auf 24,4 Milliarden Euro. Während der Markt für Server (-2,8 Prozent) und PCs inklusive Laptops (-1,8 Prozent) laut Prognose schrumpft, sollen die Umsätze mit Speichersystemen (+2,2 Prozent) und Tablets (+5,4 Prozent) zulegen.

Bei der Telekommunikation zeigt sich für dieses Jahr nur ein moderates Wachstum. Die Umsätze steigen voraussichtlich um 0,4 Prozent auf 65,9 Milliarden Euro. Bei den kleineren Teilmärkten für TK-Endgeräte und TK-Infrastruktur ist die Entwicklung vergleichsweise positiv. Der Markt für TK-Endgeräte wächst um 1,3 Prozent auf 10,7 Milliarden Euro. Davon entfallen 10,1 Milliarden auf Smartphones. Auch das Geschäft mit kommunikationstechnischer Infrastrukturausrüstung legt um 1,4 Prozent auf 6,7 Milliarden Euro zu.

Bei den Telekommunikationsdiensten ist der Abwärtstrend der vergangenen Jahre beendet. Der Teilmarkt schreibt eine schwarze Null mit einem Plus von 0,1 Prozent auf 48,5 Milliarden Euro. Stark rückläufig sind die Erlöse mit Sprachdiensten in den Bereichen Festnetz (-8,5 Prozent) und Mobilfunk (-8,3 Prozent). Dafür wächst das Geschäft mit mobilen Datendiensten um 6,0 Prozent. „Die Netzbetreiber stehen vor der Herausforderung, bei stagnierenden Umsätzen Milliardenbeträge in den Ausbau der 5G- und Gigabit-Netze investieren zu müssen“, kommentiert der Berliner Verband die Entwicklung.

 

 

Bitkom-Präsident Achim Berg: „Der Stellenzuwachs könnte höher ausfallen, wenn mehr Fachkräfte zur Verfügung stehen würden.“

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