Zwei Drittel der Führungskräfte in Deutschland glauben, dass die Beschleunigung von Innovationen einer der wichtigsten Vorteile ist, den die Digitalisierung ihres Unternehmens innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre bringen kann. Aktuell bewerten jedoch 60 Prozent der deutschen Manager die Innovationsreife ihres Unternehmens bei digitalen Projekten nur als mittelmäßig oder sogar schwächer. Das sind Ergebnisse der Studie ‚Digitale Agenda 2020‘, die vom IT-Dienstleister DXC Technology über ein Marktforschungsinstitut durchgeführt wurde.
„Der digitale Wandel bietet zahlreiche Chancen, neue Ideen zu entwickeln – sei es für Produkte und Dienstleistungen oder ganz neue Geschäftsmodelle. Doch wie unsere jüngsten Ergebnisse der Digital-Agenda-Studie zeigen, schätzen wenige Manager die Innovationskraft ihres Unternehmens als exzellent ein“, sagt Dr. Martin Eldracher, Head of Consulting in Nord- und Zentraleuropa der DXC Technology Company.
Demzufolge geben nur knapp zehn Prozent an, dass sie in der Zusammenarbeit mit kreativen Köpfen einen Top-Reifegrad für Innovation erreicht haben. Dies gelte sowohl innerhalb der Unternehmensorganisation als auch für externe Partner.
Zu den wichtigsten Stolpersteinen bei der Umsetzung digitaler Projekte zählen die Manager, dass es den Chefetagen an Visionen fehlt, neue digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln. Davon ist knapp jede zweite Fach- und Führungskraft überzeugt (48 Prozent). Für den Fall, dass digitale Projekte tatsächlich initiiert wurden, ist das Risiko in der Praxis groß, dass traditionelle Unternehmensbereichsleiter dagegen ihr Veto einlegen. Grund dafür ist, dass diese Mitarbeiter häufig sehr reserviert sind, wenn es darum geht, einen etablierten Prozess für die Zukunft zu verändern, der derzeit noch reibungslos läuft. Ein Effekt, von dem rund 60 Prozent der Unternehmen zu berichten wissen.
Es fehlt den Chefetagen an Visionen, neue digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln
Um diesen negativen Einfluss von Tradition zu entschärfen, rät Eldracher Unternehmen dazu, neue organisatorische Strukturen zu schaffen, in denen sich digitale Projekte separat entwickeln und ausarbeiten lassen. In diesem Szenario gilt es für die Unternehmen eine wichtige Leitlinie nicht aus den Augen zu verlieren: „Groß denken, klein anfangen, früh testen und Erfolge schnell skalieren.“ Damit werde sichergestellt, dass der Innovationsweg nicht in eine Sackgasse führt.
DXC Technology hat die Studie ‚Digitale Agenda 2020‘ im Juli 2017 über ein Marktforschungsinstitut durchgeführt. In Deutschland wurden 300 Führungskräfte mit Entscheidungsbefugnis bei der digitalen Transformation befragt. Branchenschwerpunkte der Studie sind: Industrie, Transport und Verkehr, Telekom und IT, Bauwesen, Groß- und Einzelhandel, Gesundheits- und Sozialwesen, Finanzdienstleister.