Behörden-Geschäft/OKI Systems

„Völlig durchgeknallt“

Ausgabe-Nr.: 37/
2020

Wenn man als deutscher Absatzmittler mit einem japanischen Hersteller verbandelt ist, muss man sich gelegentlich auf exotische Merkwürdigkeiten gefasst machen, die die Vorstellungskraft eines normalen Europäers völlig überfordern. So auch bei einem OKI-Fachhändler, der vor einiger Zeit aus der OKI-Zentrale mit einem ‚Letter of Assurance‘ angeschrieben wurde.

„OKI war einmal unser Hauptlieferant und wir hatten den Premium-Status. Doch in den letzten Monaten hat sich die Beziehung so negativ entwickelt, dass wir uns von diesem Lieferanten trennen mussten. Es gibt ja genügend andere Hersteller, die für uns als Alternative infrage kommen“, berichtet uns der ehemalige Vertriebspartner der OKI Systems (Deutschland) GmbH in Düsseldorf.

Ein Sargnagel für die Geschäfts-Entwicklung war unter anderem der Auftrag einer Polizei-Behörde über mehrere OKI-Drucksysteme. Offensichtlich löste diese Order eine Meldungs-Pflicht der deutschen Vertriebsgesellschaft an das Headquarter in Japan aus. Es verlangte von seinem deutschen Vertriebspartner die Unterzeichnung eines ‚Letter of Assurance‘, der sich in der deutschen Übersetzung wie folgt liest:

„Wir versichern Ihnen hiermit, dass alle Produkte (nicht beschränkt auf die Drucker, Optionen und Verbrauchsmaterialien), die wir im Rahmen des Vertrages gekauft haben, von allen Endbenutzern zum Zweck der Büroarbeit verwendet werden. Wir erklären hiermit auch, dass wir den Endbenutzer unter keinen Umständen veranlassen, den Artikel für einen direkt oder indirekt verbundenen Zweck zu verwenden. Und zwar bei der Herstellung einer chemischen, biologischen, nuklearen Waffe oder eines Raketen-Abgabesystems sowie eines damit verbundenen Projekts (im Folgenden als „verbotene Verwendung“ bezeichnet).“

Unser Kommentar zu diesem Vorgang: No comment. Die Meinung des OKI-Vertriebspartners: „Völlig durchgeknallt.“ Diese Bewertung bezieht sich nach Ansicht anderer OKI-Fachhändler jedoch nicht nur auf dieses Ereignis, sondern auf noch ganz andere Vorgänge in diesem Unternehmen.

 

Deutsches Raketen-Abwehrsystem/OKI-Drucker: Verbot, den Printer als chemische, biologische, nukleare Waffe oder als ein Raketen-Abgabesystem zweck­zuentfremden. (Fotos: MBDA Deutschland GmbH, OKI Europe Limited)

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