Der Anbieter für digitales Lernen ‚Skillsoft‘ konstatiert in seinem aktuellen Bericht ‚Global Knowledge IT Skills and Salary‘, dass weltweit drei Viertel der IT-Abteilungen über einen Mangel an Qualifikationen klagen. Diese müssen unter anderem der rasanten technischen Entwicklung Tribut zollen. Der hohe Bedarf an Fachkräften treibt gleichzeitig die Gehälter von IT-Experten immer weiter nach oben.
„Der heutige ‚Digital First‘-Trend eröffnet Unternehmen zwar neue Chancen. Er schuf jedoch auch einen dringenden Bedarf an neuen Fähigkeiten in den Bereichen Cloud-Computing, Cybersicherheit, KI, DevOps und vielen weiteren Technologie-Bereichen. Qualifikations-Lücken verschwinden nicht einfach, sie werden nur größer, wenn sie nicht richtig angegangen werden. Der Report zeigt erste Anzeichen dafür, dass Organisationen begonnen haben, diese Lücke zu schließen“, kommentiert Michael Yoo, General Manager, Technology & Developer bei Skillsoft in Boston, die Ergebnisse der Studie.
Der jährlich erscheinende Report ‚Global Knowledge IT Skills and Salary‘ untersucht den aktuellen Stand von Qualifikations-Lücken, gefragten Schulungen und Möglichkeiten zur Karriere-Entwicklung in der IT-Branche. Weitere zentrale Themen sind die Vergütung und Arbeits-Zufriedenheit. Basierend auf den Antworten von mehr als 9.300 IT-Experten ergab die Analyse, dass 76 Prozent der IT-Verantwortlichen weltweit mit fehlenden Fähigkeiten in ihren Abteilungen kämpfen. Skillsoft zufolge entspricht das einem Anstieg von 145 Prozent seit 2016.
Parallel zu diesem Trend steigen die Gehälter von IT-Fachkräften global an. In EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) soll der Verdienst durchschnittlich bei etwa 71.603 US-Dollar (61.764 Euro) pro Jahr liegen. Nur in Nordamerika fällt das Honorar noch höher aus. In Deutschland und der Schweiz übersteigen die Bezüge je nach Fachgebiet diesen Durchschnitt bereits deutlich und hängen sogar die US-Kollegen ab, betont die Untersuchung.
Der durchschnittliche Jahresverdienst verzeichnete in allen Regionen eine positive Entwicklung. Die höher bezahlten Positionen lassen sich tendenziell in die Bereiche Cloud, Risiko-Management, Sicherheit sowie IT-Architektur/-Design verorten. Insgesamt 52 Prozent der Befragten erhielten im vergangenen Jahr eine Erhöhung ihres Salärs. Davon führten 60 Prozent die verbesserte Bezahlung auf ihre Arbeitsleistung, die Entwicklung neuer Fähigkeiten oder den Erhalt einer Branchen-Zertifizierung zurück.
Als Haupttreiber für den gegenwärtigen Missstand in Sachen Know-how nennen 38 Prozent der IT-Verantwortlichen die hohe Geschwindigkeit der digitalen Transformation und des technologischen Wandels. Bestehende Entwicklungs-Programme für Kompetenzen greifen ihrer Auffassung nach zu langsam. Weitere Gründe sind Schwierigkeiten bei der Gewinnung qualifizierter Kandidaten (35 Prozent) und mangelnde Investitionen in Schulungs-Ressourcen (32 Prozent).
Die IT-Fachleute berichten obendrein, dass fehlende Skills den Stress der Mitarbeiter erhöhen (55 Prozent), es schwierig machen, Qualitäts- und Geschäftsziele zu erreichen (42 Prozent beziehungsweise 36 Prozent) und Projekt-Verzögerungen verursachen (35 Prozent). Demnach sagen 56 Prozent, dass sie Pläne für die Schulung bestehender Team-Mitglieder haben. Insgesamt 92 Prozent der befragten IT-Experten können inzwischen mindestens eine IT-Zertifizierung vorweisen. Ein zertifizierter Mitarbeiter erwirtschaftet im Vergleich zu nicht zertifizierten Team-Mitgliedern angeblich einen Mehrwert von 10.000 US-Dollar oder mehr.
