Ausbildung/Recruiting-Trends

Ein frischer Wind

Ausgabe-Nr.: 10/
2021

Rund 58 Prozent der Azubis waren im ersten Jahr der Pandemie im Home-Office tätig. Etwa 40 Prozent verbachten dort mehr als die Hälfte ihrer Arbeitszeit. Zu diesem Befund gelangt die Analyse des Solinger Ausbildungs-Spezialisten u-form. Das Unternehmen arbeitete die Besonderheiten des Kandidaten-Marktes im Rahmen der Corona-Krise heraus und zeigt dabei einige kognitive Dissonanzen zwischen den Bewerbern und den Arbeitgebern auf.

„Während 28 Prozent der Azubis die eigenen Home-Office-Erfahrungen als negativ für ihre Ausbildung empfanden, sahen sie 31 Prozent positiv. Home-Office für Azubis ist eigentlich eine rechtliche Grauzone, da Ausbildungs-Betriebe eine ständige Betreuung sicherstellen müssen. Zwei von drei Azubis wünschen sich, dass die Gesetze nach der Pandemie so geändert werden, dass eine Ausbildung im Home-Office erlaubt ist“, fasst die u-form Testsysteme GmbH & Co. KG in Solingen die Ergebnisse der Studie zusammen. Das Unternehmen bietet Materialien zur Vorbereitung auf IHK-Prüfungen (Industrie- und Handelskammer) und Einstellungs-Tests an.

Für die Untersuchung wurden von Januar bis März dieses Jahres 5.623 Azubis und Schüler sowie 1.270 Ausbildungs-Verantwortliche befragt. Trotz der Krise erhielten 71 Prozent der Azubis mehr als ein Angebot für einen Ausbildungsplatz (-> Grafik 3). Zum Vergleich: Im Jahr 2014 traf dieser Umstand nur auf 42 Prozent zu. Etwa zwei Drittel absolvieren ihre Ausbildung sogar in ihrem Wunschberuf. Ein Indiz dafür, dass der Arbeitsmarkt nach Fachkräften lechzt.

Grafik 3: Azubis verzweifelt gesucht

Unter dem Druck der Pandemie gehen seit 2020 immer mehr Ausbildungs-Betriebe dazu über, ihre Bewerbungs-Gespräche per Video-Interview zu führen. Die Bewerber sind davon nicht begeistert: 87 Prozent ziehen das persönliche Gespräch einem Video-Interview vor. Nur 33 Prozent würden es begrüßen, wenn Betriebe auch nach Corona an dieser Praxis festhalten. Insgesamt 51 Prozent der konsultierten Ausbilder wollen digitale Gesprächs-Formate langfristig implementieren.

Azubi-Bewerber wünschen sich vor allem belastbare Informationen in der Bewerbungs-Phase. Zwei Drittel möchten schon im Vorfeld auf der Karriereseite über die Verdienst-Möglichkeiten nach der Übernahme informiert werden. Der Analyse zufolge geben allerdings nur sechs Prozent der Unternehmen diese Information preis.

Trotz der Corona-Krise erhielten 71 Prozent der Azubis mehr als ein Angebot für einen Ausbildungsplatz.

Insbesondere bei den Arbeitsinhalten kristallisieren sich große Abweichungen zwischen den Angaben in der Bewerbungs-Phase und der späteren Ausbildungs-Wirklichkeit heraus. Nur ein Drittel der Azubis gibt an, dass diese voll und ganz dem entsprechen, was zuvor angekündigt wurde. Ein weiterer Kritik-Punkt: Lediglich elf Prozent der Firmen schalten aktuell Google-Anzeigen, um ihre Ausbildungs-Angebote bekannt zu machen.

Vor die Alternative ‚Tests‘ oder ‚Schulnoten‘ in der Auswahl gestellt, ziehen 75 Prozent der Bewerber Tests den Schulnoten vor. Zwei Drittel der Unternehmen setzen bei der Vorauswahl jedoch auf Schulnoten. Bei der Frage nach der Übernahme der Azubis in ein dauerhaftes Arbeitsverhältnis spielen die Noten der IHK-Abschlussprüfung dagegen keine große Rolle. In 85 Prozent der Fälle wird die Entscheidung für die Übernahme schon vor dem Bestehen der Abschlussprüfung gefällt. Drei von vier Ausbildern stimmen der Aussage zu, dass die Entscheidung für die Übernahme vorrangig auf den praktischen Leistungen der Azubis beruht.

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