Arbeitsmarkt/Corona

„Silberstreif am Horizont“

Ausgabe-Nr.: 9/
2020

Für den Monat August meldet die Bundesagentur für Arbeit erneut keinen weiteren Corona-bedingten Anstieg der Arbeitslosigkeit. Auch der Personal-Dienstleister ManpowerGroup nimmt in seiner einmal im Quartal stattfindenden Umfrage unter den Arbeitgebern Anzeichen einer geringfügigen Entspannung des Arbeitsmarktes wahr. Die Analysten betonen allerdings, dass in den Unternehmen nach wie vor Verunsicherung herrscht und die Situation noch weit von den Verhältnissen vor Corona entfernt ist.

„Die Arbeitslosigkeit nahm im August im üblichen Umfang zu; damit gab es wie schon im Juli keinen zusätzlichen Corona-bedingten Anstieg der Arbeitslosigkeit. Dennoch sind die Auswirkungen der Pandemie auf den Arbeitsmarkt weiterhin sehr deutlich sichtbar“, kommentiert Detlef Scheele, Vorstands-Vorsitzender bei der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, die aktuelle Gemengelage.

Die Zahl der Arbeitslosen stieg aufgrund der Sommerpause von Juli auf August um 45.000. Diese Erhöhung ist genau wie im Vormonat nicht auf Auswirkungen der Corona-Krise zurückzuführen (-> Stellenmarkt Nr. 8/2020). Im August waren 2,95 Millionen Menschen ohne Arbeit. Gegenüber dem Vorjahr wuchs die Arbeitslosenzahl somit um 636.000. Die Arbeitslosenquote beträgt 6,4 Prozent (plus 1,3 Prozent im Vergleich zu August 2019).

Zur Kurzarbeit: Es wurde vom 1. bis einschließlich 26. August für 170.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Damit geht die Zahl der Personen, für die Kurzarbeit angezeigt wird, nach dem massiven Anstieg in März und April (über acht Millionen Anzeigen) weiter deutlich zurück. Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Juni zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der Bundesagentur für Arbeit im Juni für 5,36 Millionen Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt, nach 5,82 Millionen im Mai und 5,98 Millionen im April.

Zur Arbeitskräfte-Nachfrage: Die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften ging zu Beginn der Corona-Krise stark zurück. Derzeit stabilisiert sie sich auf einem niedrigen Niveau. Im August waren 584.000 Arbeitsstellen bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldet (211.000 weniger als vor einem Jahr).

Im Ausbildungs-Markt meldeten sich von Oktober 2019 bis August 2020 458.000 Bewerber für eine Ausbildungs-Stelle. Im Vorjahres-Zeitraum waren es noch 39.000 mehr. Gleichzeitig wurden 507.000 betriebliche Ausbildungs-Stellen gemeldet – 42.000 weniger als vor einem Jahr. Auffällig zurückgegangen sind betriebliche Ausbildungs-Angebote in Informatik- und kaufmännischen Berufen oder in der Metall- und Elektrotechnik-Branche.

Auch das Arbeitsmarkt-Barometer der ManpowerGroup konstatiert, dass der Abwärtstrend auf dem Arbeitsmarkt vorerst gestoppt ist. Diese Erkenntnis basiert auf einer weltweiten Befragung von 38.000 Arbeitgebern im Juli 2020. Der saisonbereinigte Netto-Beschäftigungsausblick* für das vierte Quartal 2020 stieg leicht auf plus zwei Prozent an (4. Quartal 2019: plus elf Prozent) (-> Tabelle 1). Im Vorquartal schlug die Corona-Krise auf den Arbeitsmarkt durch und die Einstellungs-Bereitschaft der Unternehmen fiel auf ein Zehn-Jahres-Tief.

Der Anteil der Unternehmen, die Stellen abbauen wollen, ist gegenüber dem Vorquartal beständig. Neun Prozent planen für das vierte Quartal mit weniger Personal (4. Quartal 2019: drei Prozent). Zwölf Prozent der Unternehmen beabsichtigen, zwischen Oktober und Dezember neue Mitarbeiter einzustellen (4. Quartal 2019: 15 Prozent). 75 Prozent der Arbeitgeber erwarten keine Veränderungen bei der Belegschaft (-> Tabelle 1).

„Wir sehen in einigen Bereichen erste vorsichtige Zeichen einer Erholung. Der Silberstreif am Horizont kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Mehrheit der Unternehmen weiter sehr verhalten bei Neueinstellungen ist. Unsicherheiten bleiben“, resümiert Angela Olsen, Vorsitzende der Geschäftsführung der ManpowerGroup Deutschland GmbH & Co. KG in Frankfurt. Vor allem in Kleinstunternehmen mit bis zu zehn Mitarbeitern macht sich die Krise nun verstärkt bemerkbar. Der Beschäftigungs-Ausblick dieser Firmen sinkt um fünf Prozent und liegt aktuell bei minus drei Prozent (-> Tabelle 2). Beachtenswert ist auch, dass der Mittelstand (50 bis 249 Mitarbeiter) die größten Personal-Fluktuationen aufweist. 16 Prozent dieser Unternehmen wollen Personal einstellen und 13 Prozent abbauen.

Ein Drittel der 600 befragten deutschen Arbeitgeber erwartet, dass der Personalbedarf nicht mehr auf ein Vor-Corona-Niveau zurückkehren wird. Das sind 13 Prozent mehr als im Vorquartal. Fast 20 Prozent der Umfrage-Teilnehmer gehen davon aus, dass es noch fast ein Jahr dauern wird, bis sie wieder auf dem gleichen Level wie noch Anfang 2020 einstellen werden. 19 Prozent können diesbezüglich noch keine Aussage treffen.

Darüber hinaus erlauben 47 Prozent der Befragten ihren Mitarbeitern künftig das Arbeiten von Zuhause. Zehn Prozent planen sogar, den Kollegen die Möglichkeit zu geben, ausschließlich aus dem Home-Office zu arbeiten. Weiterhin möchte rund ein Drittel der Firmen flexiblere Arbeitszeiten implementieren. Etwa ein Fünftel will ebenso erweiterte Angebote im Rahmen des betrieblichen Gesundheits-Managements anbieten.

„Die Arbeitslosigkeit nahm im August im üblichen Umfang zu; damit gab es wie schon im Juli keinen zusätzlichen Corona-bedingten Anstieg der Arbeitslosigkeit. Dennoch sind die Auswirkungen der Pandemie auf den Arbeitsmarkt weiterhin sehr deutlich sichtbar“, kommentiert Detlef Scheele, Vorstands-Vorsitzender bei der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, die aktuelle Gemengelage.

Die Zahl der Arbeitslosen stieg aufgrund der Sommerpause von Juli auf August um 45.000. Diese Erhöhung ist genau wie im Vormonat nicht auf Auswirkungen der Corona-Krise zurückzuführen (-> Stellenmarkt Nr. 8/2020). Im August waren 2,95 Millionen Menschen ohne Arbeit. Gegenüber dem Vorjahr wuchs die Arbeitslosenzahl somit um 636.000. Die Arbeitslosenquote beträgt 6,4 Prozent (plus 1,3 Prozent im Vergleich zu August 2019).

Zur Kurzarbeit: Es wurde vom 1. bis einschließlich 26. August für 170.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Damit geht die Zahl der Personen, für die Kurzarbeit angezeigt wird, nach dem massiven Anstieg in März und April (über acht Millionen Anzeigen) weiter deutlich zurück. Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Juni zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der Bundesagentur für Arbeit im Juni für 5,36 Millionen Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt, nach 5,82 Millionen im Mai und 5,98 Millionen im April.

Zur Arbeitskräfte-Nachfrage: Die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften ging zu Beginn der Corona-Krise stark zurück. Derzeit stabilisiert sie sich auf einem niedrigen Niveau. Im August waren 584.000 Arbeitsstellen bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldet (211.000 weniger als vor einem Jahr).

Im Ausbildungs-Markt meldeten sich von Oktober 2019 bis August 2020 458.000 Bewerber für eine Ausbildungs-Stelle. Im Vorjahres-Zeitraum waren es noch 39.000 mehr. Gleichzeitig wurden 507.000 betriebliche Ausbildungs-Stellen gemeldet – 42.000 weniger als vor einem Jahr. Auffällig zurückgegangen sind betriebliche Ausbildungs-Angebote in Informatik- und kaufmännischen Berufen oder in der Metall- und Elektrotechnik-Branche.

Auch das Arbeitsmarkt-Barometer der ManpowerGroup konstatiert, dass der Abwärtstrend auf dem Arbeitsmarkt vorerst gestoppt ist. Diese Erkenntnis basiert auf einer weltweiten Befragung von 38.000 Arbeitgebern im Juli 2020. Der saisonbereinigte Netto-Beschäftigungsausblick* für das vierte Quartal 2020 stieg leicht auf plus zwei Prozent an (4. Quartal 2019: plus elf Prozent) (-> Tabelle 1). Im Vorquartal schlug die Corona-Krise auf den Arbeitsmarkt durch und die Einstellungs-Bereitschaft der Unternehmen fiel auf ein Zehn-Jahres-Tief.

Der Anteil der Unternehmen, die Stellen abbauen wollen, ist gegenüber dem Vorquartal beständig. Neun Prozent planen für das vierte Quartal mit weniger Personal (4. Quartal 2019: drei Prozent). Zwölf Prozent der Unternehmen beabsichtigen, zwischen Oktober und Dezember neue Mitarbeiter einzustellen (4. Quartal 2019: 15 Prozent). 75 Prozent der Arbeitgeber erwarten keine Veränderungen bei der Belegschaft (-> Tabelle 1).

„Wir sehen in einigen Bereichen erste vorsichtige Zeichen einer Erholung. Der Silberstreif am Horizont kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Mehrheit der Unternehmen weiter sehr verhalten bei Neueinstellungen ist. Unsicherheiten bleiben“, resümiert Angela Olsen, Vorsitzende der Geschäftsführung der ManpowerGroup Deutschland GmbH & Co. KG in Frankfurt. Vor allem in Kleinstunternehmen mit bis zu zehn Mitarbeitern macht sich die Krise nun verstärkt bemerkbar. Der Beschäftigungs-Ausblick dieser Firmen sinkt um fünf Prozent und liegt aktuell bei minus drei Prozent (-> Tabelle 2). Beachtenswert ist auch, dass der Mittelstand (50 bis 249 Mitarbeiter) die größten Personal-Fluktuationen aufweist. 16 Prozent dieser Unternehmen wollen Personal einstellen und 13 Prozent abbauen.

Ein Drittel der 600 befragten deutschen Arbeitgeber erwartet, dass der Personalbedarf nicht mehr auf ein Vor-Corona-Niveau zurückkehren wird. Das sind 13 Prozent mehr als im Vorquartal. Fast 20 Prozent der Umfrage-Teilnehmer gehen davon aus, dass es noch fast ein Jahr dauern wird, bis sie wieder auf dem gleichen Level wie noch Anfang 2020 einstellen werden. 19 Prozent können diesbezüglich noch keine Aussage treffen.

Darüber hinaus erlauben 47 Prozent der Befragten ihren Mitarbeitern künftig das Arbeiten von Zuhause. Zehn Prozent planen sogar, den Kollegen die Möglichkeit zu geben, ausschließlich aus dem Home-Office zu arbeiten. Weiterhin möchte rund ein Drittel der Firmen flexiblere Arbeitszeiten implementieren. Etwa ein Fünftel will ebenso erweiterte Angebote im Rahmen des betrieblichen Gesundheits-Managements anbieten.

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*Der Netto-Beschäftigungsausblick ergibt sich, indem der Prozentsatz der Arbeitgeber, die im kommenden Quartal Personalabbau planen, von dem der Arbeitgeber, die mit Stellenzuwächsen rechnen, abgezogen wird.

 

Angela Olsen, Vorsitzende der Geschäftsführung der ManpowerGroup Deutschland: „Der Silberstreif am Horizont kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Mehrheit der Unternehmen weiter sehr verhalten bei Neueinstellungen ist. Unsicherheiten bleiben.“

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