Arbeitsmarkt

Vakanzen beflügeln Abwanderung

Ausgabe-Nr.: 2/
2020

Der Fachkräftemangel spielt Abwanderungs-willigen Mitarbeitern in die Karten. So erweist sich die berufliche Neuorientierung für viele Menschen auch im Nachhinein als richtiger Schritt: Mehr Gehalt, ein besseres Verhältnis zum Vorgesetzten und eine höhere Zufriedenheit sind die Hauptmerkmale einer geglückten Luftveränderung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Königsteiner Gruppe.

„Die Ergebnisse unserer Studie zeigen: Der Wettbewerb um die besten Talente ist härter geworden. Arbeitgeber überzeugen neue Mitarbeiter mit Versprechungen, die sie dann auch konkret einhalten. Der große Gewinner dieser Entwicklung ist der Jobwechsler, der sich finanziell, atmosphärisch und inhaltlich verbessert“, beschreibt Nils Wagener, CVO der Königsteiner digital GmbH in Berlin, die gegenwärtige Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt.

Der Personal-Berater befragte in seiner Untersuchung 1.110 Menschen, die in den nächsten zwölf Monaten einen Jobwechsel anstreben und von denen sich 90 Prozent bereits mindestens einmal beruflich verändert haben. Das positive Ergebnis: 61 Prozent würden ihre Entscheidung wieder genauso treffen und 31 Prozent halten ihren Arbeitgeber-Wechsel im Rückblick für überwiegend gut. 69 Prozent der Befragten geben an, dass sie im neuen Job mehr verdienen. 55 Prozent registrieren ein besseres Verhältnis zu ihrem Vorgesetzten und 58 Prozent behaupten sogar, ausgeglichener zu sein (-> Grafik 2).

Wenn es darum geht, welche Wünsche konkret mit einem Arbeitgeber-Wechsel verbunden werden, steht die Lohntüte an erster Position. Mehr als drei Viertel streben ein höheres Gehalt an. 61 Prozent erhoffen sich einen neuen Antrieb für ihre persönliche Entwicklung. Und 53 Prozent erwarten mehr Wertschätzung von ihren kommenden Vorgesetzten.

Gerade einmal zehn Prozent der Studien-Teilnehmer verzichteten bisher auf einen Jobwechsel. Das Gros der Teilnehmer (63 Prozent) suchte sich bis zu drei Mal einen neuen Arbeitgeber. 29 Prozent der 18- bis 29-Jährigen wagten diesen Schritt einmal in ihrer noch kurzen beruflichen Laufbahn, weitere 20 Prozent zweimal und zwölf Prozent gar dreimal.

Die Jobbörse Jobware stellte bei deutschen Arbeitnehmern ebenfalls einen großen Optimismus hinsichtlich einer Karriere-Veränderung fest. So erreichte die Wechselfreude der Angestellten 2019 ein besonders hohes Niveau (44 Prozent). In den zurückliegenden Erhebungen betrug diese lediglich 39 Prozent (2017) beziehungsweise 37 Prozent (2015).

Vor allem die starke Nachfrage nach Fachkräften stützt die Zuversicht der Deutschen: So sind 33 Prozent der Befragten davon überzeugt, innerhalb von nur einem Monat eine neue Anstellung finden zu können. Weiterhin glauben 64 Prozent, dass maximal zwei Monate von der Bewerbung bis zur Vertrags-Unterzeichnung vergehen. Innerhalb von drei Monaten sehen sich sogar 79 Prozent bereits im nächsten Job (-> Grafik 3).

Zu einer differenzierteren  Beurteilung hinsichtlich der pekuniären Motive für einen Jobwechsel kommt die ManpowerGroup Deutschland GmbH & Co. KG in Frankfurt. Nach ihren Erhebungen nimmt die „Bedeutung von Gehalts-Steigerungen als Karriereziel für deutsche Beschäftigte weiter ab, wobei die Work-Life-Balance und das Stressmanagement die beruflichen Vorsätze 2020 dominieren“.

Geld, so behaupten die Frank­furter auf Basis ihrer Studie ‚Karriereziele 2020‘, für die 1.030 Deutsche befragt wurden, spielt für Arbeitnehmer nach wie vor eine zentrale, aber deutlich geringere Rolle als in den vergangenen Jahren. 39 Prozent von ihnen streben 2020 eine Gehalts-Steigerung an. 2019 waren es noch 46 Prozent und 2018 sogar 48 Prozent.

Obwohl eine Gehalts-Erhöhung nicht mehr die gleiche Bedeutung hat wie zuvor, ist mehr Geld weiterhin das Top-Karriereziel in Deutschland. Danach folgen allerdings Bedürfnisse, die nicht materieller Natur sind. So möchten 24 Prozent mehr Wertschätzung für die eigene Arbeit bekommen. Darüber hinaus wünschen sich 19 Prozent, ihre Zeit frei einteilen zu dürfen.

Auch Trends wie die Globalisierung und die Digitalisierung haben Auswirkungen auf die Karriereziele. So möchten 18 Prozent der Berufstätigen ihre Fremdsprachen- und 15 Prozent ihre Computer-Kenntnisse verbessern. Außerdem wollen 16 Prozent vielseitigere Aufgaben übernehmen und 14 Prozent öfter im Home-Office arbeiten. Weitere 14 Prozent beabsichtigen, im neuen Jahr einen Job zu finden, der den eigenen Fähigkeiten und Interessen besser entspricht. Und zwölf Prozent haben vor, ihre Karriere-Chancen zu steigern, indem sie sich spezialisieren. Lediglich zehn Prozent streben hingegen nach einer Führungsposition.

 

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