50-Jahre BAföG

Sinkende Nutzer-Zahlen 

Ausgabe-Nr.: 9/
2021

Immer weniger Schüler und Studierende nehmen das Bundesausbildungs-Förderungs-Gesetz (BAföG) in Anspruch. Die Anzahl der Geförderten war im vergangenen Jahr um 27 Prozent niedriger als noch 1991. Und das, obwohl sich der durchschnittliche Förderbetrag seitdem mehr als verdoppelte. Zudem lebt ein Drittel der Studierenden zuletzt überwiegend von der eigenen Erwerbstätigkeit. Trotz dieser Entwicklung wurden in 2020 weiterhin hohe Fördergelder von insgesamt 2,9 Milliarden Euro bewilligt. 

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden 50 Jahre nach der Einführung des BAföG am 1. September 1971 mitteilt, ging die Zahl der geförderten Personen nach einem Höchststand im Jahr 2012 in den letzten Jahren deutlich zurück. Mit 639.000 wurden in 2020 gut ein Viertel weniger gefördert als 1991 (-> Grafik 1). Die Zahl der geförderten Schüler lag mit 174.000 auf dem niedrigsten Stand der letzten 30 Jahre. Die Zahl der unterstützten Studierenden sank in demselben Zeitraum ebenfalls um 23 Prozent.

Dass weniger Menschen eine Förderung in Anspruch nehmen, lässt sich nicht durch niedrigere Schüler- oder Studierenden-Zahlen erklären. Tatsächlich stieg die Zahl der Studierenden in den letzten drei Dekaden um rund 71 Prozent von 1,7 Millionen im Winter-Semester 1990/91 auf 2,9 Millionen im Winter-Semester 2020/21. Die Zahl der Schüler an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen verringerte sich im gleichen Zeitabschnitt um sechs Prozent: von 11,6 Millionen im Schuljahr 1991/92 auf 10,9 Millionen im Schuljahr 2019/20.

Grafik 1: Nach dem BAföG geförderte Personen

Im Absinken der Zahl der Geförderten spiegelt sich unter anderem ein veränderter Kreis von Anspruchs-Berechtigten wider. Das begründet auch den markanten Anstieg von Vollgeförderten. Trotz der niedrigeren Geförderten-Zahlen sind die Ausgaben für BAföG-Leistungen um 44 Prozent gegenüber dem Jahr 1991 gestiegen. Die Kosten beliefen sich in 2020 auf 2,9 Milliarden Euro.

Ein Grund dafür ist der wachsende Anteil jener Geförderten, die Anspruch auf den maximalen Förderbetrag haben. Diese Gruppe machte 1991 einen Anteil von 38 Prozent aus. Im zurückliegenden Jahr waren es 51 Prozent. Der durchschnittliche monatliche Förderungs-Betrag schoss gleichermaßen um 104 Prozent in die Höhe: Während BAföG-Empfänger vor 30 Jahren noch 273 Euro im Durchschnitt pro Monat zugesprochen bekamen, waren es 2020 bereits 556 Euro. Die Höhe der Summe hängt von verschiedenen Faktoren ab, etwa vom eigenen Einkommen sowie dem der Eltern, der Unterbringung oder der Ausbildungs-Stätte. Die Höhe der Bedarfs-Sätze lag im Jahr 2020 zwischen 694 Euro für Schüler und 861 Euro für Studierende an Hochschulen.

Ein Großteil der zuletzt Genannten bestreitet den überwiegenden Lebensunterhalt nicht über die BAföG-Förderung, sondern mit der Unterstützung von Angehörigen sowie aus eigener Erwerbstätigkeit. Besonders die Finanzierung über einen Job gewann erheblich an Bedeutung. Im Jahr 1991 bestritten lediglich etwas mehr als elf Prozent der Studierenden ihren Lebensunterhalt mit eigener Arbeit. Heutzutage sind es über ein Drittel.

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