Talent-Management

Unerklärliche Lethargie

Ausgabe-Nr.: 12/
2019

Die größten Talente an Land zu ziehen und langfristig an sich zu binden, ist die Krux eines jeden Unternehmens. Digitale Instrumente sind für ein erfolgreiches Human-Resources (HR)-Management heutzutage unabdinglich. Eine Bestandsaufnahme, wie es um die Nutzung von HR-Analytics und Software-Lösungen bestellt ist, gibt die Untersuchung ‚HR-Analytics 2025. Eine Trend-Untersuchung für die DACH-Region‘.

„Die Studie zeigt, dass die digitale Transformation viele Personal-Abteilungen immer noch nicht durchdrungen hat. Dabei sind HR-Analytics ein elementarer Bestandteil für die Talent Experience der Zukunft. Wenn es aber schon an den digitalen Grundvoraussetzungen hapert, wird sich auch eine strategische Datenanalyse nicht umsetzen lassen. Die digitalen Technologien sind keine Decke, die man nach Bedarf nur dort und da hinzieht, wo es die HR-Abteilung gerade fröstelt. Es muss ein ganzheitlicher Ansatz gefunden werden, um den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gewachsen zu sein“, erklärt Michael Grotherr, Area Vice President DACH & East Europe bei Cornerstone OnDemand Global Operations Inc. in München.

Der F.A.Z.-Fachverlag und der Software-Anbieter im Bereich Learning und Human Capital Management Cornerstone OnDemand führten die Erhebung durch, in deren Rahmen die Ziele und Herausforderungen von Unternehmen bis zum Jahr 2025 analysiert wurden. Zudem rundeten Face-to-Face-Interviews mit fünf exemplarisch ausgewählten Großunternehmen die Resultate ab.

Als zentraler Befund stellte sich heraus, dass HR-adäquate IT-Lösungen im Talent-Management immer noch eine Seltenheit sind. Jedes vierte Unternehmen räumt ein, für das eigene Talentmanagement überhaupt keine IT-Lösung zu nutzen. Vier von zehn Betrieben steuern die eigenen Talente mit Hilfe von Standard-Software wie beispielsweise Excel. Außerdem verwendet jedes vierte Unternehmen eine Inhouse-Installation eines HR-Managementsystems beziehungsweise eine On-Premise-Lösung. Lediglich jeder fünfte Betrieb greift auf Software as a Service (SaaS) zurück.

Angesichts dieser Situation ist es nur wenig verwunderlich, dass deutschen Unternehmen hochqualifizierte Fachkräfte durch die Lappen gehen. Denn ohne eine ausreichende IT-Lösung lassen sich jene nicht effizient ansprechen, binden und fördern. Vor dem Hintergrund, dass die Mehrheit der Befragten den HR-Analytics-Verfahren ein großes Zukunftspotenzial attestiert und zwei Drittel der Betriebe etwaige Tools bis zum Jahr 2025 implementieren möchten, wirkt der bisherige Schlendrian doch äußerst konfus. Unter den Software-Lösungen sind Learning-Tools derzeit am beliebtesten. Jedes zweite Unternehmen (51 Prozent) will damit die interne Weiterbildung stärken. Es folgen Reporting-Funktionen (29 Prozent), Self-Service-Apps (27 Prozent) und HR-Analytics-Software (25 Prozent) (-> Grafik 4).

Neben den technologischen Aspekten benennen die Entscheider auch Herausforderungen mit direktem Bezug zur Personalentwicklung. Für rund ein Drittel (34 Prozent) stellt es eine Herkules-Aufgabe dar, die eigene Belegschaft im digitalen Wandel zu begleiten. Die betriebliche Weiterentwicklung der Mitarbeiter ist für 29 Prozent ein Kernthema. Weiterhin vertreten 23 Prozent den Standpunkt, dass im Zuge der digitalen Transformation kulturelle Veränderungen eingeleitet werden müssen. Dabei gilt es, ein komplett neues Mindset in den Organisationen zu verankern (-> Grafik 5).

Insgesamt legt auch diese Studie schonungslos offen, dass Deutschland seine Digitalisierungs-Bemühungen deutlich verstärken muss. Der Weg der kleinen Schritte sollte allmählich vorbei sein.

 

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