Toshiba

Lukrative Chipsparte ist perdu

Ausgabe-Nr.: 40/
2017

Der japanische MFP- und Drucker-Hersteller veräußerte seine Chipsparte, die unter anderem an das von Apple unterstützte Konsortium des Finanzinvestors Bain ging. Die Veräußerung des ‚Tafelsilbers‘ erbrachte zwei Billionen Yen (15 Milliarden Euro).

 

„Der Vorstand hat beschlossen, alle Anteile an der Toshiba Memory Corporation (TMC), einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft von Toshiba, an Pangea, eine von Bain Capital Private Equity gegründete Spezialakquisitionsgesellschaft, zu verkaufen und einen Aktienkaufvertrag mit Pangea einzugehen“, heißt es in einer Unternehmensmeldung des angeschlagenen Konzerns.

Zur Gruppe um Bain gehören auch die staatlich gestützte Innovation Network Corp. of Japan, die Development Bank of Japan, der südkoreanische Chiphersteller SK Hynix Inc. sowie vier US-Technologiekonzerne: Apple, Dell, Kingston Technology Corp. und der Datenspeicherkonzern Seagate Technology Plc.

Kurz vor der Aktionärsversammlung entbrannte ein verbissener Bieterkrieg um den Verkauf der lukrativen Chipsparte. Damit will die angeschlagene Firma die Pleite ihrer amerikanischen Atomkraftwerkssparte Westinghouse finanziell ausgleichen. Schließlich hatte sie zur Folge, dass das Eigenkapital mit rund acht Milliarden Euro tief ins Minus sackte (-> INFO-MARKT Nr. 36/2017).

An der Sparte, die bereits in eine separate Einheit abgespalten wurde, war unter anderem der Auftragsfertiger Foxconn und der Speicherspezialist Western Digital interessiert. Der schon länger geplante Verkauf gestaltete sich seit Monaten schwierig, weil Western Digital als Partner von Toshiba versucht hatte, den Verkauf an andere Bieter vor Gericht zu blockieren.

Toshiba hat eigenen Aussagen zufolge gemeinsam mit dem Konsortium entsprechende Einschränkungen vereinbart, um sicherzustellen, dass der Wert der Technologie von TMC geschützt bleibt und das Management von TMC unabhängig arbeiten wird. Aufgrund der versuchten Blockade von Western Digital sind die beiden Parteien derzeit in Rechtsstreitigkeiten involviert. Western Digital hat eine einstweilige Verfügung beantragt, die die Übertragung der Joint-Venture-Interessen an den US-Gerichten verhindert, und vor dem Internationalen Schiedsgerichtshof der Handelskammer ein Schiedsverfahren gegen Toshiba eingeleitet.

Prognose für das Geschäftsjahr 2017 soll revidiert und zeitnah veröffentlicht werden

Neben einer Rekapitulation der jüngsten Ereignisse gewährt der Toshiba-Vorstand einen Ausblick: „Wir beabsichtigen, die Transaktion bis Ende März 2018 abzuschließen. In Bezug auf das Kapital prognostizieren wir einen Anstieg von 740 Milliarden Yen (5,6 Milliarden Euro), der seinen gegenwärtigen Status des negativen Eigenkapitals aufgrund der Unternehmens-Spaltungen beenden soll.“ Auch kündigt Toshiba an, seine Prognose für das Geschäftsjahr 2017 zu revidieren und zeitnah zu veröffentlichen.

 

 

Toshiba-Vorstand Yasuo Naruke: Der gegenwärtige Status des negativen Eigenkapitals soll aufgrund der Unternehmens-Spaltungen beendet werden.

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