Online-Business

Viele Chancen, aber nicht umsonst

Ausgabe-Nr.: 36/
2017

Fachhandelsunternehmen, die ihre Produkte über ihren Online-Auftritt vermarkten, erzielen mittlerweile einen Umsatz über das Internet, dessen Anteil im Schnitt 25 Prozent ihrer Gesamterlöse erreicht. Das zeigt eine repräsentative Umfrage unter 530 befragten Händlern im Auftrag des Digitalverbandes Bitkom in Berlin.

 

„In der Handelsbranche kann es sich heute kaum noch ein Unternehmen leisten, auf Online-Umsätze zu verzichten. Denn die Shops im Internet können einen wesentlichen Teil zum Gesamtumsatz der Händler beitragen. Voraussetzung dafür ist, dass die Web-Shops kundenfreundlich gestaltet sind. Dazu gehören etwa eine zeitgemäße mobile Navigation und sichere Bezahlmöglichkeiten“, erklärt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

Die Fragestellungen lauteten: „Wo verkauft Ihr Unternehmen Produkte bzw. Dienstleistungen? Welchen Anteil hatten die Online-Umsätze am Gesamtumsatz Ihres Unternehmens in 2016 in Prozent? Wie unterscheidet sich Ihr Online-Angebot von Ihrem Angebot im stationären Handel? Und planen Sie in 2017 mehr, gleich viel oder weniger in die Digitalisierung Ihres Unternehmens zu investieren?

Unter den Befragten der Bitkom-Untersuchung sagt jeder Zweite, dass er bis zu 30 Prozent seines Gesamtumsatzes online erzielt. Weitere 27 Prozent der Fachhändler geben an, dass sie zwischen 30 und 50 Prozent ihres Umsatzes im Internet generieren, bei gut elf Prozent der Absatzmittler ist es sogar mehr als die Hälfte.

Dennoch verfügt längst nicht jeder Händler über einen Online-Shop. Fünf Prozent aller Befragten verkaufen ausschließlich online, 65 Prozent bespielen einen Online- und Offline-Kanal und 28 Prozent betreiben weiterhin nur ein stationäres Geschäft. Wer online wie offline verkauft, hat zu 71 Prozent auf beiden Kanälen das gleiche Angebot. Nur sechs Prozent geben an, online ein größeres Angebot zu haben, zehn Prozent sagen, dass sie online günstiger verkaufen.

„Viele Händler übersehen beim Online-Shop die Chance für eine Erweiterung ihres Portfolios und ein zu großer Anteil hat die Online-Welt noch überhaupt nicht für sich entdeckt. Die Zukunft gehört jenen Händlern, die alle Verkaufskanäle optimal miteinander verknüpfen“, sagt Rohleder. Der gute Name und eine lange Tradition reichten zum nachhaltigen Erfolg nicht mehr aus. Ohne echte Digitalstrategie können selbst etablierte Unternehmen schnell ins Schlingern geraten.

Anhaltender Wachstumskurs des interaktiven Handels

In Sachen Investitionen in die Digitalisierung wollen die Unternehmer in diesem Jahr gleichwohl keine großen Sprünge machen: Mehr als die Hälfte (51 Prozent) aller Händler investiert genauso viel wie im vergangenen Jahr, knapp jeder Fünfte (18 Prozent) sogar weniger. 28 Prozent geben an, mehr Geld für die Digitalisierung ihrer Firma ausgeben zu wollen. Die vielen neuen Möglichkeiten, die die Digitalisierung bietet, gibt es nicht zum Nulltarif. Es geht um zielgerichtete Investitionen, die sich in den allermeisten Fällen sehr schnell rentieren, lautet das Fazit aus Berlin.

Der Online- und Versandhandel: Die vom Bundesverband E-Commerce und Versandhandel für das zweite Quartal 2017 veröffentlichten Zahlen bestätigen den anhaltenden Wachstumskurs des interaktiven Handels. Damit legte die Branche im ersten Halbjahr um 11,1 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2016 zu. Allein zwischen April und Juni 2017 kauften die Verbraucher im Online-Handel für knapp 14 Milliarden Euro ein (Q2 2016: 12,5 Milliarden Euro). Der gesamte interaktive Handel, also Online-plus klassischer Versandhandel, erzielte im gleichen Zeitraum einen Umsatz von 15 Milliarden Euro (2. Quartal 2016: 13,7 Milliarden Euro).

Damit hat allein der Onlinehandel einen Anteil von 93 Prozent am Gesamtumsatz des interaktiven Handels. Allerdings war das Wachstum in den einzelnen Branchen unterschiedlich: Besonders hoch waren die Zuwächse beim Internethandel mit Möbeln, Lampen und Dekorationsartikeln (33,9 Prozent), bei Heimwerkerbedarf und Blumen (32,4 Prozent) sowie in der Warengruppe Computer, Zubehör und Spiele (29,7 Prozent).

Fast die Hälfte der Umsätze entfiel dabei auf Online-Marktplätze wie Ebay oder Amazon. Versender mit Herkunft aus dem stationären Geschäft erzielten ein überproportionales Plus von 27,5 Prozent. Noch wachstumsstärker waren solche Anbieter, die unter ihrem Dach sowohl Online-Angebote als auch Ladengeschäfte vereinen.

Mit den guten Ergebnissen des Jahres 2016 und denen des 1. Halbjahrs 2017 im Rücken, erwartet die Branche für das laufende Jahr 2017 insgesamt ein Wachstum von acht Prozent auf zirka 61,7 Milliarden Euro. Für den Bereich E-Commerce rechnet der Verband erneut mit einem zweistelligen Zuwachs um elf Prozent auf rund 58,5 Milliarden Euro.

Unser Fazit: Wer als Hersteller, Anbieter oder fachhandels-orientierter Absatzmittler die Online-Szene nicht genauestens beobachtet und entsprechend mit einer Anpassung auf diese neuen Business-Modelle reagiert, hat seine Zukunft bereits längst hinter sich. Beispiele für dramatische Marktbereinigungen gibt es alleine in unserer Branche genug (MDT Mittlere Datentechnik, PC-Geschäft, Textverarbeitung, etc.).

 

 

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