Industrie 4.0

„Riesige Chancen für IT-Anbieter“

Ausgabe-Nr.: 22/
2017

Mehr als vier von zehn IT-Unternehmen bieten bereits Dienstleistungen und Produkte für die Industrie 4.0 an. Über die Hälfte der Unternehmen plant solche Angebote derzeit konkret oder kann sich vorstellen, dies zu tun. Das zeigt eine Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Damit haben die IT-Anbieter ihre Aktivitäten in dem Bereich innerhalb von drei Jahren fast verdoppelt.

 

„Vor gerade einmal drei Jahren war Industrie 4.0 für die große Mehrheit der Unternehmen noch Zukunftsmusik, seitdem hat das Thema rasant an Bedeutung gewonnen. Industrie 4.0 wird im produzierenden Gewerbe zum Standard und die IT-Anbieter sind ein wesentlicher Treiber. Für Unternehmen der Digitalwirtschaft ergeben sich dadurch riesige Chancen. Die Digitalisierung von Produkten, Dienstleistungen und ganzen Geschäftsmodellen rückt in das Zentrum der Geschäftstätigkeit vieler IT-Anbieter“, sagt Michael Kleinemeier, Präsidiumsmitglied beim Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. in Berlin.

Rund vier von zehn Befragten (42 Prozent) sehen Industrie 4.0 für die IT-Branche als wichtig an. Jeweils 27 Prozent sagen, dass dies in ein bis zwei Jahren beziehungsweise drei bis vier Jahren der Fall sein wird. Mit vier bis zehn Jahren Entwicklungszeit rechnen vier Prozent. Die vierte industrielle Revolution, in deren Verlauf die klassische Produktion mit dem Internet zusammenwächst, kann einer Bitkom-Studie zufolge in Deutschland in sechs volkswirtschaftlich zentralen Branchen wie Maschinen- und Anlagenbau, KFZ-Hersteller, Elektrotechnik und chemische Industrie bis zum Jahr 2025 für Produktivitätssteigerungen in Höhe von insgesamt 78,5 Milliarden Euro sorgen. IT-Unternehmen leisten dazu einen wichtigen Beitrag. Sie liefern die In­frastruktur, das Prozess-Know-how, softwareintensive, eingebettete Systeme sowie Sicherheitslösungen für diesen Prozess.

Viele Kunden und Interessenten für Industrie 4.0-Produkte kommen aus dem Fahrzeugbau. Jedes zweite IT-Unternehmen, das bereits spezielle Angebote für Industrie 4.0 im Portfolio hat oder diese plant, hat im Automobilbau (potenzielle) Kunden. Auch Hersteller von Elektronik- und Optikerzeugnissen (35 Prozent), von  Metallerzeugung (34 Prozent) und Hersteller von Gummi, Kunststoff, Glaswaren und Keramik (30 Prozent) sind wichtige Kunden für die von der IT-Branche angebotenen Industrie 4.0-Produkte und -Dienstleistungen. Weitere Nachfrage kommt aus dem Maschinenbau (28 Prozent) sowie der Nahrungsmittelindustrie (26 Prozent).

Kritisch äußern sich die IT-Unternehmen über das Tempo, mit dem die Industrie das Thema ‚Vernetzte Fabrik‘, auch Smart Factory genannt, angeht. So sagen fast 40 Prozent der Befragten, dass viele Fertigungsunternehmen die Anwendungsbereiche von Industrie 4.0 noch nicht erkannt haben. Rund jeder Zweite meint außerdem, dass viele Mittelständler den Begriff Industrie 4.0 nicht kennen. Zwei Drittel (65 Prozent) sind darüber hinaus der Meinung, dass viele Fertigungsunternehmen zu zögerlich in der Umsetzung von Industrie 4.0 sind. Dazu kommen technische Hürden, die die Nutzung von Industrie 4.0 bei den Kunden bremsen. So sagen 63 Prozent der Befragten, dass unterschiedliche Standards derzeit noch ein Hemmnis für Industrie 4.0 sind. 37 Prozent meinen, dass es Schwierigkeiten beim Einbinden des vorhandenen Maschinenbestands in den Werkhallen gibt.

Trotz der noch vorhandenen Hürden ist die Bitkom-Branche weiter optimistisch und sieht in der Smart Factory interessante Zukunftsszenarien. So erwarten zwei Drittel (66 Prozent), dass Big-Data-Analysen zur frühzeitigen Erkennung von Kundenwünschen im Jahr 2025 verbreitet sein werden. An autonome Logistikfahrzeuge und andere autonome Maschinen als Standard im produzierenden Gewerbe glaubt mehr als jeder dritte Befragte (37 Prozent). 43 Prozent gehen davon aus, dass Digital Twins in der Fabrik der Zukunft verbreitet sein werden. Dabei handelt es sich um digitale Abbilder realer Maschinen und Geräte. Mit ihnen kann man Situationen durchspielen und zum Beispiel bei Reparaturen Lösungen entwickeln und testen.

 

Bitkom-Präsidiumsmitglied Michael Kleinemeier: „Industrie 4.0 wird im produzierenden Gewerbe zum Standard und die IT-Anbieter sind ein wesentlicher Treiber.“

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