GfK

Lehrstück aus der Digitalisierung

Ausgabe-Nr.: 7/
2018

Den Marktforschern steht ein radikaler Umbau bevor. Der US-Investor KKR, der vor einem Jahr in das Unternehmen einstieg, will Teile der Aktivitäten an IBM auslagern und weiterhin vier Bereiche verkaufen. Die Zeche für die mangelnde Anpassungs- und Wettbewerbsfähigkeit müssen nun die Mitarbeiter zahlen. Etwa die Hälfte der Belegschaft wird voraussichtlich ihren Arbeitsplatz verlieren.

 

„Die GfK ist zu komplex geworden und hat wichtige Trends – gerade in der Digitalisierung – verpasst, die auch kundenseitig in den vergangenen Jahren zu Veränderungen und neuen Anforderungen geführt haben. Wir müssen jetzt unsere Wettbewerbsfähigkeit deutlich stärken und GfK digitalisieren, um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen. Ab sofort richten wir alle Aktivitäten auf unsere Kunden aus – ohne Kompromisse“, erklärte Peter Feld, Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft für Kon­sumforschung (GfK) in Nürnberg anlässlich des im Sommer vergangenen Jahres veröffentlichten Transformations- und Investitionsprogramms. Dieses sieht unter anderem eine Beschleunigung der Digitalisierung vor. Zur Finanzierung des Programms will die GfK „in den nächsten zwei Jahren weltweit rund 200 Millionen Euro an Kostensynergien” erzielen.

Diese Maßnahmen sind unter anderem mit einem radikalen Personalabbau verbunden. Gegenüber der Presse bestätigte der Vorstand, dass 600 der rund 2300 Stellen in Deutschland abgebaut werden und 17 von 23 Standorten dichtmachen. Damit bleiben neben der Zentrale nur die Niederlassungen in Berlin, Hamburg, Frankfurt, München und Haßloch übrig. In Deutschland strebt die GfK eine Kostensenkung von etwa 20 Prozent an. Die Vertretung der Arbeitnehmer sieht auf das Unternehmen weitere Einschnitte zukommen. Weltweit sollen von den 13.000 Arbeitsplätzen nur noch 7.000 erhalten bleiben. Das entspricht einer Halbierung der Belegschaft.

Die Entwicklung bei der GfK zeigt beispielhaft, was passiert, wenn Unternehmer die Folgen der Digitalisierung verpassen und nicht schnell genug reagieren. So beklagen die Nürnberger schon seit längerem die steigende Zahl der Start-ups und den dadurch aufgezwungenen Preiskampf. Denn die jungen Unternehmen liefern mit Online-Umfragen oft schneller und preisgünstiger die Marktforschungsdaten als klassische Anbieter. Die GfK-Umsätze sind deshalb in den vergangenen Jahren eingebrochen.

Die GfK musste sich daher dem Finanzinvestor KKR ausliefern, der die Nürnberger seitdem in der Hand hält und sie auch von der Börse nahm. Die einstige Führungsriege wurde bis auf einen Vorstand komplett entsorgt und gegen neue Manager ausgetauscht. Unter anderem Peter Feld, der vorher Vorstandsvorsitzender der WMF Group war.

 

 

Peter Feld, GfK-Vorstand: „Wir müssen jetzt unsere Wettbewerbsfähigkeit deutlich stärken und GfK digitalisieren, um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen.“

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