Digitalisierung der Logistik

Bevorstehende Revolution

Ausgabe-Nr.: 15/
2017

Bereits in zehn Jahren wird sich die Logistik nach Ansicht einer großen Mehrheit jener Unternehmen, die sie heute einsetzen, völlig verändern. Drei Viertel von ihnen erwarten, dass Datenbrillen die Beschäftigten mit eingeblendeten Zusatzinformationen unterstützen. 65 Prozent glauben, dass selbstlernende Systeme die Planung der besten Route oder das Auslösen von Bestellvorgängen übernehmen werden. Und knapp 60 Prozent rechnen damit, dass autonome Drohnen die Inventur des Lagerbestands durchführen und dass die Waren mit autonomen Fahrzeugen transportiert werden.

 

„Die Logistik ist bereits heute einer der digitalsten Unternehmensbereiche. Aber mit Drohnen, autonomen Systemen und Artificial Intelligence steht ihr nicht nur eine Optimierung von Geschäftsprozessen bevor, sondern eine echte Revolution“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Im Auftrag des Digitalverbands wurde eine Umfrage unter 508 Unternehmen mit Logistikprozessen durchgeführt.

Demzufolge sehen drei Viertel der Unternehmen aktuell die Digitalisierung als große Herausforderung für die Logistik. Sie scheuen nicht vor Investitionen in die Digitalisierung zurück, aber ihnen fehle das Know-how, um die digitale Transformation aktiv gestalten zu können. Dabei sieht die große Mehrheit eine Vielzahl von Vorteilen durch digitale Technologien in der Logistik. Knapp 90 Prozent erwarten eine langfristige Senkung der Kosten und 86 Prozent eine Beschleunigung des Transports. 72 Prozent erwarten weniger Fehler in der Transportkette und 58 Prozent einen umweltschonenderen Transport (-> Grafik 1).

Zukunftsszenarien weichen stark vom heutigen Einsatz ab

Die meisten Unternehmen setzen bereits heute digitale Technologien in der Logistik ein. Hier nutzen 84 Prozent der Befragten spezielle Lösungen. Besonders häufig kommen fahrerlose Staplersysteme zum Einsatz (19 Prozent) oder sind in Planung (26 Prozent). Ebenfalls weit verbreitet sind smarte Container (Einsatz: 20 Prozent, Planung: 15 Prozent) oder Lagerroboter (Einsatz: 16 Prozent, Planung: neun Prozent). Datenbrillen für die Mitarbeiter nutzen acht Prozent der Unternehmen, 14 Prozent planen den Einsatz. Intelligente Handschuhe zur Unterstützung der Mitarbeiter kommen dagegen bislang nicht zum Einsatz, nur drei Prozent der Unternehmen bereiten die Nutzung vor. Dagegen haben neun Prozent zumindest einzelne 3D-Drucker im Einsatz, weitere fünf Prozent planen dies. Sehr selten werden bislang autonome, selbstlernende Maschinen und Drohnen in die Logistikprozesse einbezogen.

Ein Warnsignal ist, dass die Zukunftsszenarien, von denen die Unternehmen überzeugt sind, stark von dem heutigen Einsatz und den konkreten Planungen abweichen. Denn: Wer damit rechnet, dass Zukunftstechnologien wie Drohnen, selbstlernende Systeme oder Datenbrillen bereits in zehn Jahren die Logistik bestimmen werden, der muss dafür heute die Weichen stellen und mit den Lösungen zumindest experimentieren.

Digitale Anwendung: Standard-Lösungen weit verbreitet

Auch bei den digitalen Anwendungen sind vor allem Standardlösungen weit verbreitet, etwa elektronische Rechnungen und Warehouse Management-Systeme. Cloud Computing setzen 35 Prozent der Unternehmen in der Logistik ein, 25 Prozent planen es. Big Data-Anwendungen nutzen erst 19 Prozent, aber 26 Prozent bereiten den Einsatz vor. Dagegen sind neue Anwendungen noch kaum verbreitet: Nur sechs Prozent nutzen Lösungen zur vorausschauenden Wartung, ebenso wenige planen dies. Selbstlernende Software wird in fünf Prozent der Unternehmen in der Logistik eingesetzt, sechs Prozent sind in der Planungsphase. Und gerade einmal zwei Prozent nutzen Blockchain-Technologie, weitere drei Prozent bereiten sich darauf vor.

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