Büroring

„Wichtige Kommunikationsebene“

Ausgabe-Nr.: 39/
2017

Bei der Einkaufsgenossenschaft stehen noch bis Ende dieses Jahres die beiden Mega-Projekte Logistik-Ausbau und das neue, ab Herbst zur Verfügung stehende E-Procurement-System und damit die Erweiterung der Serviceleistungen ganz oben auf der Prioritätenliste. Das kündigten die Vorstände auf der Marketing-Veranstaltung im September 2017 ihren Mitgliedern an. Auch eine andere Botschaft war von besonderer Bedeutung: Die Digitalisierung verändert die Geschäftsprozesse und verlangt von den Mitgliedern, dass sie sich dieser Herausforderung stellen.

 

„Es war wieder eine wunderbare Veranstaltung, die uns geboten wurde. Für uns alle stellt sie eine sehr wichtige Kommunikationsebene der Netzwerk-Pflege dar“, bewertet Timo Herzog, Leiter Vertrieb Solutions bei der MHS GmbH & Co. KG in Hemer, die sogenannten „Office Innovation Days 2017“. Sie fanden am 18. und 19. September 2017 im Tagungshotel ‚Freizeit In‘ bei Göttingen zum dritten Mal statt. Das Konzept wurde von der Büroring eG in Haan in den letzten beiden Jahren auf die Wünsche und Anforderungen der Teilnehmer angepasst.

Die diesjährigen Highlights der Zusammenkunft waren einmal mehr die Vorträge und der Erfahrungsaustausch in den Bereichen Büroeinrichtung, Bürokommunikation und Software. Da standen beispielsweise Themen wie „Printmanagement auf dem Weg zur IaaS“, „Papercut – professionelles Print-­Management“, „Akustik“ und „Biologisches Lichtmanagement“ auf der Agenda.

Ausbau der Logistik und der Service-Leistungen stehen im Vordergrund

Insgesamt besuchten 197 Teilnehmer den Büroring-Event; 59 Mitgliedsfirmen und 32 Aussteller waren in der Lieferanten-Ausstellung zugegen. Büroring-Vorstand Ingo Dewitz gab einen Überblick über die Projekte, die in den letzten Monaten abgearbeitet wurden. Dazu zählen unter anderem der Logistik-Ausbau und das neue, ab Herbst zur Verfügung stehende E-Procurement-System und damit die Erweiterung der Serviceleistungen. „Das Online-Geschäft mit der elektronischen Anbindung der Kunden an die Prozesse und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten in der Dienstleistung rund um den Arbeitsplatz und die Technik ist für uns von besonderer Wichtigkeit“, erklärt Büroring-Vorstand Ingo Dewitz.

Damit nicht genug: Vor allem mit dem neuen Lager, das mit einem Investitionsvolumen von rund vier Millionen Euro zu Buche schlägt und im Spätsommer den Echtbetrieb aufnehmen soll, sind hohe Erwartungen in puncto Leistungsverbesserungen und Sortimentsausbau verbunden.

Das gute wirtschaftliche Umfeld mit dem hohen Beschäftigungsgrad sorgt auch in Haan für reichlich Rückenwind. Für 2017 plant die Unternehmensgruppe ein Wachstum im Zentrallager-Geschäft von 33,3 Millionen Euro in 2016 auf mindestens 36 Millionen Euro. Ein weiterer Anstieg ist durch die verstärkte Zusammenarbeit mit der Prisma AG vorgesehen. Darüber hinaus soll das Projekt- und Ausschreibungsgeschäft (Dewitz: „Unsere Mitglieder profitieren noch viel zu wenig von der Schwäche der Globals“) weiter gestärkt werden. Und zusätzliche Impulse verspricht man sich von dem Toner-Versorgungskonzept, der Einlagerung kunden­individueller Sortimente sowie neuen, deutlich erweiterten Sortimenten mit Warenbezug über die Vertragspartner.

Dewitz nahm auf der Veranstaltung auch zu der wirtschaftlichen Entwicklung in den verschiedenen Segmenten Stellung. Unter anderem zum PBS-Geschäft, das im Büroring immerhin einen Anteil von 35 Prozent einnimmt. Im Gesamtmarkt in den ersten acht Monaten dieses Jahres ist ein Rückgang von drei Prozent bei einem Marktvolumen von bis dato 3,1 Milliarden Euro zu verzeichnen (4,7 Mrd. Gesamtjahr). Das bedeutet in absoluten Zahlen ein Minus von 93 Millionen Euro.

Einen starken Einbruch erleben die Anbieter auch im Inkjet- und Kartuschen-Geschäft. Sechs Prozent Umsatz-Rückgang und zehn Prozent bei den Stückzahlen. Minus acht Prozent und acht Prozent lauten die Zahlen bei den Laserkartuschen. Ursache sind die Abwanderung des Geschäftes bei den kleineren Produkten in die fachhandelsneutralen Märkte, der Rückgang des Geräte-Absatzes durch Print-Service-Lösungen und die Etablierung von DMS-Lösungen. „Das sind Zahlen, die wir so noch nicht gesehen haben. Das schwarze Gold setzt Patina an“, erklärte Dewitz dem Auditorium.

Es gibt aber auch sehr gute Nachrichten: Im Bereich B2B, also hauptsächlich im Geschäft mit den MFP- und Drucksystemen, das bei der Haaner Genossenschaft mit einem Anteil von 40 Prozent zu Buche schlägt, kletterten die Stückzahlen um sieben Prozent und die Erlöse um neun Prozent. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang die Steigerungsraten in den verschiedenen Segmenten: 30 bis 39 Seiten pro Minute: + 17 Prozent, 40 bis 49 Seiten pro Minute: + 21 Prozent, 50 bis 59 Seiten pro Minute: + 71 Prozent und mehr als 60 Seiten ein Wert von + 57 Prozent. Interessant auch vor dem Hintergrund der zunehmenden digitalen Archivierung die Entwicklung bei den Stand-alone-Scannern: Der Umsatz stieg in den genannten ersten acht Monaten dieses Jahres um 19 Prozent. – Diese Ergebnisse sind nicht allein auf die hervorragende gesamtwirtschaftliche Entwicklung und die gute Beschäftigungslage zurückzuführen, sondern auch auf den immer stärker werdenden Einfluss der Digitalisierung in der Wirtschaft.

Das bedeutet: Die Büroring-Mitglieder und die anderen Fachhändler sind gut beraten, ihren Fokus auf das Dienstleistungs- und Service-Geschäft zu konzentrieren. „Das kann mit einer starken Spezialisierung auf die Kernkompetenzen oder mit einer Ausrichtung auf eine breitere Aufstellung erreicht werden“, sagt Dewitz. Gemeint ist dabei auch das Büromöbel-Business, das bei Büroring einen Anteil von 25 Prozent einnimmt und sich mit einem Plus gegenüber dem Vorjahr von zehn Prozent sehr zufriedenstellend entwickelte und dessen Dienstleistungsanteil stetig steigt.

 

 

 

Büroring-Vorstand Ingo Dewitz zum Inkjet- und Kartuschen-Geschäft: „Das sind Zahlen, die wir so noch nicht gesehen haben. Das schwarze Gold setzt Patina an.“

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