Microsoft-Gründer Bill Gates ist nicht mehr der reichste Mann der Welt. Er wurde Ende Juli dieses Jahres von Jeff Bezos von Amazon abgelöst. Der Auslöser für den Positionswechsel war der Anstieg der Amazon-Aktie, so dass Bezos Vermögen auf 90,6 Milliarden US-Dollar kletterte. Gates muss sich dagegen mit 90,1 Milliarden US-Dollar ‚zufrieden‘ geben.
Mit welcher Dynamik das Online-Geschäft global befeuert wird, zeigt ein anderer Vergleich. Das Bill-Gates-Vermögen stieg von 2012 bis 2017 von 65 Milliarden US-Dollar auf 90,1 Milliarden US-Dollar. Im gleichen Zeitraum häufte Bezos seinen Reichtum von 20 Milliarden auf 90,6 Milliarden US-Dollar an.
Inzwischen liegen die neusten Quartalszahlen von Amazon vor: Demnach stieg der Umsatz des Online-Riesen um sage und schreibe 25 Prozent auf 38 Milliarden US-Dollar, im Quartal wohlgemerkt!
Nach Meinung von Experten hinterlässt Amazon in kaum einem anderen Land deutlichere Spuren im Einkaufsverhalten der Menschen als in Deutschland. Von jenen, die online shoppen, geht mittlerweile ein Drittel seltener in die Geschäfte. Besonders die stationären Händler stehen nach Einschätzung des PwC-Handelsexperten Gerd Bovensiepen vor großen Herausforderungen. Denn die Digitalisierung habe nicht nur die Art und Weise revolutioniert, wie Konsumenten Produkte und Dienstleistungen kaufen. Amazon und Co hätten auch neue Standards bei Liefergeschwindigkeit, Produktauswahl und -erlebnis gesetzt.
Mit der Eröffnung von Buchläden und dem Kauf der US-Supermarktkette Whole Foods dringe der Internetgigant jetzt auch in das bisherige Kerngeschäft des klassischen Handels vor. „Noch haben die Händler mit stationärem Ursprung einen Vorteil in der Offline-Welt, doch Amazon wird – nicht zuletzt dank seiner Unmengen an Kundendaten – so rasant aufholen wie wohl kein Unternehmen je zuvor“, warnte Bovensiepen.
