fm Büromöbel/Vivonio

Auf beschleunigtem Wachstumskurs

Ausgabe-Nr.: 26/
2017

In der Büromöbel-Branche wird die Luft angesichts der fortschreitenden, automatisierten Modernisierung der Fertigungsanlagen zunehmend eisenhaltiger. Um den künftigen Herausforderungen des kapitalintensiven Investitionswettbewerbes gewachsen zu sein und gleichzeitig die Nachfolge zu regeln, machten die Gesellschafter des norddeutschen Büromöbel-Herstellers einen mutigen Schritt nach vorne: Sie verkauften ihr Unternehmen an die Investoren-Gruppe Vivonio.

 

„Mit dem Kapital der Vivonio können wir nun schneller wachsen und investieren. Ich werde jedenfalls alles geben, damit die Erfolgsstory von fm weitergeht. Für weitere zwei Jahre bleibe ich auf jeden Fall an Bord. Alle Arbeitsplätze bleiben erhalten und bei uns am Standort wird kräftig investiert. Und wir werden unseren Händlern natürlich beweisen, dass sie keine Nachteile, sondern nur Vorteile durch den neuen Investor haben werden“, erklärt Theo Budde, geschäftsführender Gesellschafter der fm Büromöbel Franz Meyer GmbH & Co. KG in Bösel.

Die Nachricht über den Verkauf des norddeutschen Büromöbel-Herstellers schlug am Donnerstag der letzten Woche wie eine Bombe ein. Denn in der Branche ist man es seit vielen Jahren gewöhnt, dass Übernahmen durch drohende Pleiten ausgelöst werden. Dass erfolgreiche Unternehmer im Rahmen ihrer Zukunftsplanung und der Verantwortung für die Firma und die Mitarbeiter vorausschauend die Weichen für die langfristige Überlebensfähigkeit stellen, gehört zu den absoluten Ausnahmeerscheinungen.

Vivonio will mit dem Erwerb seine Kompetenz als bedeutender Player im europäischen Markt ausbauen

Die Vivonio Furniture GmbH kauft fm Büromöbel unter Vorbehalt der Zustimmung des Kartellamtes rückwirkend zum 1. April dieses Jahres. Das Unternehmen wurde 2012 in München gegründet. Die Gruppe beliefert alle relevanten großen Möbelfilialisten. Maja zählt mit seinem Produktionsstandort in Wittichenau weltweit zu den größten Zulieferern für Ikea. Mit bisher fünf Tochterunternehmen, sechs Werken und mehr als 1.300 Mitarbeitern erwirtschaftete Vivonio im vergangenen Jahr einen Gruppenumsatz von mehr als 300 Millionen Euro.

Mehrheitseigentümer sind vom europäischen Eigenkapitalinvestor Equistone Partners Europe beratene Fonds, eine Minderheitsbeteiligung halten von der Orlando Management AG beratene Beteiligungsfonds sowie das Management. „Wir freuen uns, mit fm Büromöbel einen Hidden Champion der deutschen Möbel­industrie zu erwerben und damit die Vivonio-Gruppe weiter zu diversifizieren“, sagt Michael H. Bork, Senior Partner und Mitglied der Equistone-Geschäftsführung.

Nach eigener Darstellung baut Vivonio mit dem Erwerb von fm Büromöbel seine Kompetenz als bedeutender Player im europäischen Möbelmarkt weiter aus. Das Vivonio-Management bezeichnet seine Neuerwerbung als ein innovatives und gesund wachsendes Familienunternehmen, das mit einem Netz von knapp 300 Fachhändlern, 6 Ausstellungen, 13 Gebietsverkaufsleitern und 17 Werksvertretungen präsent ist. Die Produktionsfläche im norddeutschen Bösel beträgt 14.500 Quadratmeter. Aktuell beschäftigt das Unternehmen über 200 Mitarbeiter.

Vivonio verfolgt mit der Übernahme das strategische Ziel, die Präsenz des erfolgreichen Familienunternehmens in Deutschland weiter auszubauen, sich aber auch auf die Internationalisierung zu fokussieren. „Wir übernehmen ein hervorragend geführtes Unternehmen mit äußerst qualifizierten und engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Gemeinsam mit diesen wollen wir den eingeschlagenen Weg von fm Büromöbel fortführen und möglichst weiteres Wachstum generieren und damit auch Arbeitsplätze sichern“, sagt Vivonio-Geschäftsführer Elmar Duffner.

Durch den Zusammenschluss mit der Vivonio-Gruppe sollen hohe Synergieeffekte entstehen. Eine enge Kooperation soll insbesondere mit der Vivonio-Tochter Leuwico GmbH eingegangen werden. Der Hersteller für höhenverstellbare Schreibtische ist seit 2016 Teil der Vivonio-Gruppe. „Unsere Kunden sollen durch die steigende Dynamik, die unser Unternehmen durch die Zugehörigkeit zu einem europaweit agierenden Unternehmen bekommt, profitieren“, schreibt das in 1964 gegründete Familienunternehmen aus Bösel an seine Geschäftspartner und berichtet, dass fm Systemmöbel, fm Kunststofftechnik  und fm Industries von dem Verkauf nicht betroffen sind und von Familie Ulrich Meyer weitergeführt werden.

Ulrich Meyer, geschäftsführender Gesellschafter, versichert, dass die Arbeitsplätze am Standort Bösel erhalten bleiben und weiter ausgebaut werden. Auf einer Betriebsversammlung beschrieb die fm-Geschäftsführung ihren Betrieb als ein „kerngesundes Unternehmen mit einer hohen Eigenkapitalquote“ und bekräftigte ihre Ambitionen, langfristig das Wachstum der letzten Jahre zu sichern und weiter kräftig zuzulegen. Dafür sind wieder hohe Investitionen erforderlich, um die Umsätze steigern zu können und gleichzeitig die Lieferzeiten zu verkürzen.

Der intensive Investitionswettbewerb in der von Verdrängung gezeichneten Büromöbel-Branche vollzieht sich zunehmend bei Herstellern mit einem Umsatzvolumen bis zu 100 Millionen Euro, also in der gehobenen Mittelklasse. fm Büromöbel nimmt in diesem Rennen bereits mit der modernsten Büromöbel-Fertigungsanlage in Deutschland eine Vorreiterrolle ein.

fm Büromöbel kombiniert modernste industrielle Fertigung mit hochwertiger Manufaktur

Die 2015 in Betrieb genommene Fertigungslinie fm woodflow 2020 ist wegweisend in der Büromöbel-Branche. Durch eine professionelle Sonderbauabteilung, die an individuellen Lösungen arbeitet, schafft es fm Büromöbel, modernste industrielle Fertigung mit hochwertiger Manufaktur zu kombinieren.

Bei allen Arbeitsschritten, vom Einlagern der Rohspanplatten bis zum fertigen Büromöbel, ist die Produktion vollkommen automatisiert und kann sehr flexibel auf ausgefallene Kundenwünsche reagieren. „Von der rohen Spanplatte bis zum fertigen Schrank“, so erklärte fm-Chef Budde bei der Inbetriebnahme vor drei Jahren, „vergehen nur noch vier Stunden Durchlaufzeit. Das ist Weltrekord und einzigartig in der Branche.“ Nun sind eine Ausweitung der Kapazitäten und der Neubau einer weiteren 7.000 Quadratmeter großen Produktionshalle bereits in Planung.

fm Büromöbel entwickelte sich innerhalb der letzten Jahre zu einem der zehn größten Büromöbel-Hersteller in Deutschland. Die voll automatisierte Fließfertigung verschaffte dem Unternehmen gegenüber der Konkurrenz einen enormen Wettbewerbsvorteil und sorgte in 2016 für einen Umsatzsprung von 23,8 Prozent auf knapp über 62 Millionen Euro (Gruppenumsatz).

 

 

fm-Fertigungsanlage woodflow 2020: „Von der rohen Spanplatte bis zum fertigen Schrank vergehen nur noch vier Stunden Durchlaufzeit. Das ist Weltrekord und einzigartig in der Branche.“

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